Im Interview
Wir haben mit Thomas Zienteck, der in Pleidesheim eine Praxis für Osteopathie, Kinder-Osteopathie und Naturheilverfahren betreibt, darüber gesprochen, was der Kern der Osteopathie ist und wie das Naturheilverfahren Schwangeren und Babys helfen kann.
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Was ist für Sie das Wesen, der Kern der Osteopathie?
Die Osteopathie beschränkt sich nicht auf die Behandlung der Symptome, sondern sieht den Menschen als Ganzes. Dabei erfolgen Untersuchung und Behandlung mittels sanfter manueller Techniken. Ziel der Behandlung ist es, ursächliche Krankheitsfaktoren aufzulösen oder abzuschwächen, freie Beweglichkeit der Gelenke und Faszien wiedereinzurichten, das autonome Nervensystem auszugleichen, die Körperstatik zu harmonisieren, organische Störungen aufzulösen und psychoemotionale Erleichterung und Entspannung zu erreichen.
Durch die entspannenden Techniken ist es möglich, auch das mentale Wohlbefinden der werdenden Mutter zu verbessern.
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Eine Schwangerschaft ist eine große Herausforderung für den Körper einer Frau. Wie kann Osteopathie Schwangeren helfen?
Mit den vielen Veränderungen, die während einer Schwangerschaft entstehen, können ganz unterschiedliche Beschwerdebilder auftreten. Da werdende Mütter möglichst auf Medikamente verzichten sollten, stellen osteopathische Behandlungen mit ihren sanften Techniken eine gute Alternative dar. Dabei kann eine osteopathische Therapie dazu beitragen, dass das Kind gut mit Nährstoffen versorgt ist und genug Platz zum Wachsen hat. Alle verwendeten Techniken sind speziell angepasst und sehr sanft. Der Osteopath unterstützt die veränderte Statik der Schwangeren, verbessert mit entstauenden und stoffwechselanregenden Techniken die Versorgung der Becken- und Bauchorgane und hält das Zwerchfell, den Beckenring und die Wirbelsäule beweglich. Durch die entspannenden Techniken ist es möglich, auch das mentale Wohlbefinden der werdenden Mutter zu verbessern.
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Wann ist eine osteopathische Behandlung für Babys sinnvoll?
Meist beginnt man mit einem Checkup im Alter zwischen vier und sechs Wochen. Dabei werden die Reflexe, das Bewegungsverhalten sowie die Körperhaltung des Babys überprüft. Der Osteopath untersucht Bauch, Becken, Wirbelsäule, Halswirbel und Schädel. Dabei sucht er auch gezielt nach Stauchungen oder Zerrungen, die das Kind während der Geburt erlitten haben könnte oder die durch Platzmangel während der Schwangerschaft entstanden sind. Schiefhals, Saug- und Schluckstörungen, Koliken, Schlafprobleme oder häufiges Schreien sind typische Beschwerden, bei denen Osteopathie helfen kann. Je früher Funktionsstörungen oder Blockaden erkannt werden, desto leichter lassen sie sich korrigieren. So kann späteren Entwicklungsstörungen vorgebeugt werden. Die Babys reagieren meist schnell auf die sanften Heilimpulse – oft benötigen sie nur ein bis zwei Sitzungen.