Bewährte Hausmittel
Bei Ohrenschmerzen, Fieber oder Bauchweh muss man nicht immer gleich zu Medikamenten greifen. Oft helfen sanfte Methoden, die schon unsere Großeltern kannten.
Gehackte Zwiebeln
Gegen Mittelohrentzündungen werden Zwiebelsäckchen aufs Ohr gelegt. Eine fein gehackte Zwiebel in ein Taschentuch einschlagen, über Wasserdampf oder im Backrohr auf maximal 40 Grad erwärmen und den Wickel 20 Minuten auf das betroffene Ohr auflegen. Auch bei Husten kann Zwiebel helfen: eine gehackte Zwiebel mit zwei Esslöffeln Honig vermischt über Nacht ziehen lassen und anschließend filtern. Der Sirup lindert Husten, Halsentzündungen und Heiserkeit, wenn er mehrmals täglich löffelweise eingenommen wird. Die Wirkweise ist in beiden Fällen die gleiche: Die Schwefelverbindungen, die geschnittene Zwiebeln als Dämpfe absondern, lassen die Schleimhäute abschwellen. Zudem sind die ätherischen Öle stark antibakteriell.
Wadenwickel
Der Klassiker, um Fieber zu senken: Leinen- oder Baumwolltücher mit kühlem oder lauwarmem Wasser tränken und auswringen um die Unterschenkel wickeln und mit einem Handtuch umhüllen. Beim Verdunsten setzt das Wasser Kälte frei. Sie entzieht dem Körper des Fiebernden wiederum Wärme. Dieser Effekt lässt sich steigern, wenn man dem Wasser einen Schuss Essig zusetzt: Der Essig verlängert die Verdunstungszeit des Wassers. So wird die kühlende Wirkung intensiviert. Die Wickel sollten so lange angelegt bleiben, wie sie sich angenehm kühl anfühlen – das sind in der Regel etwa 20 Minuten. Setzt ein Frösteln ein, die Wickel rasch abnehmen. Die Anwendung maximal drei Mal wiederholen, jeweils mit einer Pause von 30 bis 60 Minuten. Immer wieder Temperatur messen: Das Fieber sollte pro Wickelphase um nicht mehr als ein Grad sinken. Für Babys unter einem Jahr sind Wadenwickel nicht geeignet; bei ihnen greift man besser auf kühlende Wickel um Hand- und Fußgelenke zurück.
Geriebener Apfel
Das Rezept gegen Durchfall wirkt dank eines Ballaststoffs, der in Äpfeln besonders reichlich enthalten ist: Pektin. Im Verdauungstrakt bindet es überschüssige Flüssigkeit, zudem wirkt es positiv auf die Darmflora und die natürlichen Bewegungen des Darms. Wird der Apfel grob gerieben, haben die Apfelstückchen eine größere Oberfläche, als wenn der Apfel nur zerkaut wird. So können die Pektine die Flüssigkeit großflächig binden. Zusatztipp: vor dem Verzehr den geriebenen Apfel einige Minuten stehen lassen. Wenn sich die Masse braun färbt, nimmt die Konzentration des Pektins zu. Dieser Ballaststoff bildet sich direkt unter der Apfelschale, also die Apfelschale unbedingt mit in den Obstbrei reiben.