Warum ein Hund gut für die Gesundheit ist
Menschen, die regelmäßig eine Runde mit dem Hund drehen, sind gesünder, weniger einsam und leben länger.
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund, soll Hildegard von Bingen gesagt haben. Rund 850 Jahre nach dem Tod der katholischen Universalgelehrten bestätigt eine Studie der Universität Uppsala, dass Menschen mit Haustieren tatsächlich länger und gesünder leben. Das Forscherteam wertete die Gesundheitsdaten von über 3,4 Millionen Schwedinnen und Schweden zwischen 40 und 80 Jahren aus und kam zu dem Schluss: Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer sterben seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Abgesehen davon, dass Hundebesitzer seltener an Bluthochdruck leiden, profitieren besonders Singles von einem tierischen Mitbewohner. Bei ihnen war das Sterberisiko um etwa ein Drittel geringer als bei Alleinlebenden ohne Hund.
Wer einen Hund hat, ist häufiger draußen. Hundebesitzer verbringen mehr Zeit an der frischen Luft und halten so ihr Herz-Kreislauf-System fit. Die tägliche Bewegung senkt Blutdruck und Cholesterinspiegel.
Tiere streicheln ist gut für die Seele
Laut Studie wirkt sich ein Hund im Haushalt aber nicht nur präventiv auf die Gesundheit aus, er verbessert auch die Rekonvaleszenz. Die Genesungszeit nach einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall verkürzt sich. Denn der Hund motiviere seinen Besitzer, schnell wieder Spaziergänge zu unternehmen. Zudem können Haustiere auch psychosoziale Stressfaktoren wie Isolation, Depression und Einsamkeit mildern. Ähnlich wie bei einer Umarmung einer geliebten Person schüttet der Körper beim Streicheln eines Tieres Oxytocin aus, auch bekannt als "Kuschelhormon". Der chemische Botenstoff vermittelt unmittelbar das Gefühl von Nähe, Glück und Vertrauen, er beruhigt und mindert Angst.
Gefühle, nach denen sich Menschen gerade während der Pandemie vermehrt sehnen. Aktuelle Zahlen des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) zeigen: Über eine Million Heimtiere zogen 2020 in ein neues Zuhause. Tierschützer blicken mit Sorge auf diesen Trend. "Viele Tiere wurden unüberlegt als 'Pandemie-Projekt' angeschafft", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Genau diese Tiere landen jetzt im Tierheim, weil die Menschen merken, dass sie im Alltag doch keine Zeit mehr für sie haben." Wer also mit dem Gedanken spielt, sich einen Hund anzuschaffen, sollte im Vorfeld überlegen, ob er sich auch um die Gesundheit des Tieres kümmern kann.
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