Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist eine der ältesten Therapiemethoden der Menschheit und über 3.000 Jahre alt. In den letzten Jahren gelang es, die Wirksamkeit der Therapie auch mit modernen wissenschaftlichen Methoden zu bestätigen und auch die Wirkungsweise zu verstehen. Nach derzeitiger wissenschaftlicher Datenlage hilft die Therapie bei Schmerzen im Hals- und Lendenbereich, ebenso bei Arthrose und Tennisarm (Epicondylitis).
Für wen ist die Leistung relevant?
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Kunden, die zur ambulanten Schmerzbehandlung in das Immanuel Krankenhaus in Berlin-Zehlendorf überwiesen werden.
Was umfasst die Behandlung
- In einem Vorgespräch klärt der Arzt die Diagnose ab. Mögliche Nebenwirkungen oder Kontraindikationen werden besprochen. Außerdem erfolgt eine Untersuchung des Bluts, um eine mögliche Anämie ausschließen zu können.
- Mit Beginn der Therapie werden je nach Diagnose drei bis max. acht Blutegel für eine Dauer von 60 bis 90 Minuten angelegt. Das Ansaugen wird kaum bemerkt und ähnelt einem Insektenstich.
- Im Speichel der Blutegel befinden sich viele bioaktive, pharmakologische Substanzen, die sich jeweils schmerz- und entzündungslindernd auf die betroffenen Körperstellen auswirken.
- Haben die Blutegel sich vollgesaugt und ihre Arbeit getan, fallen sie ab. An der Bissstelle kann es für viele Stunden noch etwas nachbluten, das ist ein gewünschter Effekt. Deswegen wird ein dicker und wattierter Verband aufgelegt.
- Am Folgetag ist einmalig eine Kontrolluntersuchung und ein Verbandswechsel im Immanuel Krankenhaus bei Bedarf möglich. Die Kontrolle kann auch (coronabedingt) per Telefon oder Videotelefonie erfolgen.
Voraussetzung für die Kostenübernahme durch die mkk
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Sie sind Patientin im Rückenzentrum am Markgrafenpark oder im Gelenk- und Rückenzentrum Köpenick und erhalten im Rahmen des Zweitmeinungsverfahrens eine Überweisung in das Immanuel Krankenhaus.
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Ihr behandelnder Arzt überweist sie bei entsprechender Indikation und Vorbehandlung durch einen Physio- bzw. Ergotherapeuten in das Immanuel Krankenhaus.
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Nach der Behandlung rechnet das Immanuel Krankenhaus direkt mit der mkk ab. Als Kunde der mkk legen Sie zu Behandlungsbeginn nur Ihre Gesundheitskarte vor.
Wie kann ich die Leistung in Anspruch nehmen?
Wenn Sie eine Schmerztherapie benötigen und Probleme mit der Hals- oder Lendenwirbelsäule haben oder an Arthrose bzw. einem Tennisarm erkrankt sind, wenden Sie sich bitte an das Team Versorgungssteuerung unter 030 726126360 oder per E-Mail.
Häufige Fragen
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Wie wirksam ist die Blutegeltherapie?
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Patientenstudien am Immanuel Krankenhaus zeigen, dass die Blutegeltherapie eine wirksame Therapie gegen chronische Schmerzen ist. Oft hält die Wirkung einer Behandlung auch nach nur einmaliger Anwendung mehrere Wochen bis Monate, zuweilen auch länger als ein Jahr an. Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen Verfahren, die regelmäßig wiederholt werden müssen, und oft nur eine leichte Besserung bewirken.
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Woher kommen die Egel und was passiert mit ihnen nach der Behandlung?
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Die Blutegel kommen von der Bibertaler Blutegelzucht bei Giessen. Jedes Egel wird nur einmal angelegt. Danach gehen sie wieder zurück in ihre Heimat und leben dort bis zu ihrem Lebensende in einem Teich.
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Gibt es Nebenwirkungen?
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Die Blutegeltherapie ist sehr gut verträglich. Oft kommt es ein bis drei Tage nach der Behandlung an der örtlichen Bissstelle zu Juckreiz. Kühlt man die Bissstelle, vergeht er nach wenigen Tagen. Selten kann es zu einer Einblutung bzw. zu einem Bluterguss kommen.
Sollte eine länger dauernde Blutung auftreten, wird diese mit einem Druckverband gestillt. Die Blutegel-Bissstellen können für ein bis zwei Wochen noch deutlich rot sichtbar sein.