Chronisches Fatigue-Syndrom
Wer sich ständig müde und erschöpft fühlt, verliert an Lebensqualität. Oftmals erholt sich der Körper mit viel Ruhe, Entspannung oder auch Sport. Doch wenn der Schlaf nicht mehr seine heilende Wirkung hat und die Müdigkeit über sechs Monate andauert, spricht man oft vom Chronischen Fatigue-Syndrom (CFS).
Die Krankheit ist weitgehend unerforscht, ebenso gibt es keine gezielten Behandlungsmethoden. Deshalb beteiligen wir uns im Rahmen eines Innovationsfondsprojekts an der Studie CFS_CARE, die mit dem Institut für Medizinische Immunologie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin und weiteren Krankenkassen durchgeführt wird.
Das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) ist eine meist schwer verlaufende chronische Erkrankung, von der etwa 0,3 bis 0,5 Prozent der Menschen weltweit betroffen sind. In Deutschland gibt es schätzungsweise rund 300.000 Patientinnen und Patienten, darunter 40.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
CFS wird in den meisten Fällen durch einen Infekt ausgelöst. Auch COVID-19 soll Ursache für die Erkrankung sein. Aktuell belaufen sich die Schätzungen auf ein bis zwei Prozent der unter 60-Jährigen, die als Langzeitfolge CFS aufweisen.
Patienten entwickeln ein chronisches Krankheitsbild, das durch schwere Erschöpfung (Fatigue) und vielfältigen Symptome mit meist schweren Schlaf- und kognitiven Störungen und einer ausgeprägten Belastungsintoleranz gekennzeichnet ist. Bislang gibt es keine zugelassene spezifische Therapie und nur wenige klinischen Studien.
Obwohl CFS keine seltene Erkrankung ist, zählt es zu den neglected diseases (vernachlässigte Krankheiten) und viele Ärzte sind mit der Diagnose und entsprechender Behandlung nicht vertraut. Das führt in vielen Fällen zu ungenauer Diagnostik. Selbst wenn diese richtig gestellt wurde, erhalten betroffene Patienten keine individuell angepasste medizinische und rehabilitative Versorgung.
Es gibt in Deutschland bislang nur zwei spezialärztliche Ambulanzen, eine für erwachsene CFS-Patienten an der Charité - Universitätsmedizin Berlin und eine für Kinder und Jugendliche an der TUM in München.
Um diese Versorgungslücke zu schließen, beteiligt sich die mkk am Projekt CFS_CARE, das durch den Innovationsfonds gefördert wird.
Für wen ist die Leistung relevant?
-
Für Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Chronisches Fatigue-Syndrom
Was beinhaltet die Studie?
- Sie erhalten eine umfassende und zeitnahe Diagnostik sowie eine Therapieempfehlung.
- Ein Teil der Patienten (die über die DRV-Bund versichert sind) können zusätzlich an einem Rehabilitationsprogramm teilnehmen.
- Es wurde ein spezielles Rehabilitationskonzept für Patienten mit CFS erarbeitet. Während der Reha erfolgt auch die Analyse der Arbeitsfähigkeit und gegebenenfalls eine Arbeitsplatz- oder Tätigkeitsanpassung.
- Der Verlauf der Behandlung wird mithilfe von Fragebögen und Folgevorstellungen in der Charité – Universitätsmedizin Berlin erfasst.
Voraussetzungen für die Projektteilnahme
-
Bei Ihnen liegt der Verdacht auf ein Chronisches Fatigue-Syndrom vor
-
Sie sind zwischen 18 und 65 Jahre alt.
-
Sie haben die Krankheit weniger als fünf Jahre.
-
Sie sind noch nicht berentet.
-
Patientinnen und Patienten mit anderen Grunderkrankungen, wie Tumor- oder Autoimmunerkrankungen, können leider nicht teilnehmen.
Wie kann ich die Leistung in Anspruch nehmen?
Auf der Projektseite CFS_CARE finden Sie ein Formular, das Sie für die Anmeldung brauchen. Bitte laden Sie es herunter und füllen Sie es aus. Danach senden Sie es per E-Mail oder auf dem Postweg direkt an das Fatigue-Centrum an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Sie erhalten zeitnah eine Antwort und werden über die nächsten Schritte informiert. Die Postadresse finden Sie auf verlinkter Seite.