Hautkrebs nimmt zu
Sonne, Schwimmbad, Sonnenbrand? Man sollte die Hautrötungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Jeder Sonnenbrand ist eine echte Verbrennung ersten oder zweiten Grades. Der Körper entwickelt dabei Entzündungsreaktionen wie bei anderen Brandverletzungen auch: Rötung, Schmerzen oder gar Bläschen. Die Häufigkeit von Hautkrebs nimmt zu.
Wie gut kann man sich vor Sonne schützen? Das hängt vom Hauttyp ab, sagt Hautarzt Marcus Nippesen aus Bünde. Durch Sonnencreme lasse sich die individuelle Schutzzeit zwar etwas verlängern, aber vor einem sorglosen Umgang mit Sonnencremes warnt er: "Die angegebenen Lichtschutzfaktoren gehen völlig an der Realität vorbei. Die gelten nur, wenn man zwei Milliliter Creme auf einen Quadratzentimeter Haut aufträgt."
So empfiehlt es das Bundesamt für Strahlenschutz. "Eine Cremeflasche wäre nach zwei oder drei Anwendungen leer", sagt Nippesen. "Wer sich korrekt eincremt, hat einen dicken weißen Film auf der Haut, der erst nach rund 15 Minuten eingezogen ist. Wer macht denn das?"
Wichtig zu wissen: Sonnencreme muss sowohl vor Strahlen im UV-A-Bereich als auch im UV-B-Bereich schützen. Darauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf achten.
Wenn sie am höchsten steht, geht man der Sonne am besten aus dem Weg. "Die pralle Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr sollte man meiden, weil sie besonders stark ist", rät Anja Kristin Wolfsohn-Brand, Geschäftsbereichsleiterin Consulting und Prävention bei der mkk – meine krankenkasse. Ihr Tipp: "Bei Kleidung und Kopfbedeckung als Sonnenschutz gilt, je dichter der Stoff und kräftiger die Farben, desto besser der Schutz."
Jeder Sonnenbrand, sagen Dermatologen, begünstige die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, denn die UV-Strahlung dringe tief in die Haut ein und richte DNS-Schäden an. Bei zu vielen UV-Strahlungen bleiben geschädigte Zellen zurück – und diese begünstigen die Entstehung von Hautkrebs.
Kürzlich veröffentlichte das Statistische Bundesamt eine alarmierende Zahl. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 75 Prozent mehr stationäre Hautkrebsbehandlungen gezählt als 20 Jahre zuvor.
Weitere Tipps zum Sonnenschutz sowie das vollständige Interview mit Marcus Nippesen