08.10.2024 Aus der mkk - meine krankenkasse

Künstliche Intelligenz muss geschlechtergerecht werden

mkk – meine krankenkasse, Spitzenfrauen Gesundheit e.V. und Gilead Sciences GmbH fordern Weichenstellungen im Gesundheitswesen

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitsweisen muss geschlechtergerecht gestaltet und der Gender Data Gap geschlossen werden – diese Forderungen standen im Mittelpunkt des diesjährigen parlamentarischen Abends der Spitzenfrauen Gesundheit e.V., zu dem der Verein am Dienstag (8.10.) mit Unterstützung der mkk – meine krankenkasse sowie der Gilead Sciences GmbH eingeladen hatte.

Unter dem Titel „Wie kann KI im Gesundheitsbereich geschlechtergerecht werden? Weichenstellung jetzt!“ betonten die Spitzenfrauen Gesundheit den akuten Handlungsbedarf angesichts der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen. Der Verein setzt sich dafür ein, dass geschlechterspezifische Unterschiede in der medizinischen Forschung und Versorgung systematisch berücksichtigt werden, um eine gerechte und sichere Gesundheitsversorgung für alle Geschlechter zu gewährleisten.


„Es ist unser Ziel, dass geschlechtergerechte Gesundheitsdaten zum Standard werden – in der Forschung, bei der KI-Entwicklung und in der Versorgung”, sagte Cornelia Wanke, Co-Vorsitzende und Mitgründerin der Spitzenfrauen. Dr. Antje Draheim, Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, betonte in ihrem Grußwort, dass „die Rolle der Künstlichen Intelligenz und die Frage, wie wir sicherstellen können, dass diese Technologie gendergerecht gestaltet wird, von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Gesundheitswesens ist. Der Einzug von KI darf bestehende Ungleichheiten nicht verstetigen und erst recht nicht verstärken, sondern muss Ungleichheiten aufdecken und mindern. Wir stellen jetzt die Weichen dafür.“


Die Ärztin und Epidemiologin der Ludwig-Maximilians-Universität, Brigitte Strahwald, machte in ihrem einleitenden Impuls deutlich: „Die Gefahr besteht, dass KI, die auf unvollständigen oder einseitigen Daten basiert, systematisch Verzerrungen verstärkt.“


Einig waren sich die Podiumsteilnehmer:innen, dass deshalb geschlechterdifferenzierte Daten in die Entwicklung von KI-Anwendungen zu integrieren sind. „Es geht nicht nur um Gerechtigkeit, sondern um die Sicherheit und Gesundheit von uns allen“, bekräftigte die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit Dr. Kirsten Kappert-Gonther.
„Wenn KI-basierte Systeme keine geschlechterdifferenzierten Daten berücksichtigen, riskieren wir, dass Mädchen und Frauen nicht adäquat und tendenziell sogar falsch behandelt werden, mit Folgen für die Gesundheit und Solidargemeinschaft“, warnte Andrea Galle, Vorständin von mkk – meine krankenkasse.


Nicole Stelzner, Mitglied der Geschäftsleitung von Gilead Sciences, sieht daher – neben der Politik – auch die Industrie in der Verantwortung, Diversität bereits in der F&E-Planung und Umsetzung zu berücksichtigen: „Unser Purpose Studienprogramm im Bereich HIV zeigt exemplarisch, dass es möglich ist, eine kulturell, sozial und Gender diverse Population in Studien einzuschließen. Denn der Anspruch sollte es stets sein, in klinischen Studien auch die Vielfalt der Bevölkerung abzubilden.


Prof. Dr. Gertraud (Turu) Stadler, Professorin für geschlechtersensible Präventionsforschung an der Charité-Universitätsmedizin Berlin fordert: In staatlich finanzierter Gesundheitsforschung sollten systematisch geschlechterspezifische Faktoren erhoben und analysiert werden, um eine bessere Versorgung für alle zu erreichen.“

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