Speisepilze

Wenn die Tage des Spätsommers langsam kühler werden, das Laub unter den Füßen raschelt und die Sonne die bunten Blätter anleuchtet, dann ist es die ideale Zeit, um in die Pilze zu gehen. Worauf Sie bei der Suche achten sollten und wie die gesammelten Schätze länger frisch bleiben erfahren Sie hier.

In der Regel gelten September und Oktober als Hauptsaison fürs Pilzesammeln. Wenn das Wetter feucht-warm ist, kommt es auf vielen Waldböden zu einem regelrechten Wachstumsschub vieler Speisepilze. Wo sie wachsen, ist ganz unterschiedlich. So mögen Steinpilze und Pfifferlinge beispielsweise gerne Laub- und Nadelwälder und die begehrten Champignons sind eher auf Wiesen und Waldwegrändern zu finden.

Was sie jedoch alle gemein haben ist, dass sie es feucht lieben. So wachsen sie besonders nach Regentagen rasant. Daher ist es ratsam, nach feuchten Tagen auf Schatzsuche zu gehen, denn da stehen die Chancen fündig zu werden ganz gut.

Nachhaltig Pilze sammeln – so geht es

Frau sammelt Pilze mit einem Korb

Damit die Pilze auch im nächsten Jahr wieder sprießen, ist ein bewusster Umgang mit der Natur wichtig. Zumal die Pilze enorm wichtig für unser Ökosystem sind.

Vieler unserer Bäume leben mit bestimmten Pilzen in einer Symbiose und tauschen im Boden durch das Wurzelwerk untereinander Nährstoffe aus, wie beispielsweise die Birke mit dem Birkenpilz oder die Eiche mit dem Steinpilz.

Fünf Tipps zum Pilze sammeln

Schauen Sie genau hin

Achten Sie darauf, ob der Ort, wo Sie Pilze sammeln möchten, ein Naturschutzgebiet ist. Informationen hierzu finden Sie auf den Internetseiten des Bundesamtes für Naturschutz oder vor Ort durch eine entsprechende Beschilderung. Schonen Sie die Natur, indem Sie beim Suchen darauf achten, wohin Sie treten.

Die richtige Ausrüstung

Experten empfehlen, die Pilze dicht über dem Boden mit einem Messer abzuschneiden. So schützen Sie das unterirdische Pilzgeflecht und der Pilz kann wieder neu austreiben. Das Messer ist zudem ein nützliches Werkzeug, um groben Dreck abzukratzen.

Pilze benötigen nach der Ernte Sauerstoff, um nicht zu verderben. Daher transportieren Sie ihre Schätze am besten in einem Korb zu Ihnen nach Hause. So verhindern Sie, dass sie anfangen zu schimmeln und unnötiger Weise im Müll landen.

Nur so viel, wie Sie brauchen

Die Handstraußregel besagt: Für den Eigenbedarf dürfen Speisepilze in Wäldern gesammelt werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten Sie nur so viele Pilze mitnehmen, wie Sie am selben Tag verwerten oder weiterverarbeiten (einfrieren, einkochen oder trocknen) können.

Jung und Alt stehen lassen

Bei jungen Pilzen sind manche Merkmale noch nicht vollständig ausgeprägt, was eine Bestimmung sehr schwierig macht. Lassen Sie daher am besten die Finger davon. Das gibt den jungen Pilzen zudem noch die Möglichkeit, weiter zu gedeihen.

Ist der Pilz matschig oder behält er nach leichtem Zusammendrücken die Druckstellen bei, ist er nicht mehr frisch. Lassen Sie diese Pilze stehen. Sie werfen noch Sporen ab, die der Vermehrung dienen. Das gleiche gilt auch ältere Pilze, die bereits von Maden oder Schnecken angefressen wurden.

Achtung giftig

Ernten Sie Pilze nur, die Sie auch wirklich kennen. Sind Sie sich unsicher, ob ein Pilz giftig ist, lassen Sie ihn bitte stehen. Denn Pilze dienen dem Wald und den Tieren als Nahrungsquelle – unabhängig davon, ob sie für uns Menschen ungenießbar sind.

Immer auf Nummer sicher gehen

Unter den heimischen Speisepilzen sind viele essbar – jedoch längst nicht alle. Daher gilt beim Pilze sammeln: Sind sie sich nicht sicher oder können sie den Pilz nicht hundertprozentig bestimmen, lassen Sie ihn lieber stehen. Denn die Gefahr an einen ungenießbaren oder sogar giftigen Doppelgänger zu geraten, ist einfach zu hoch. Dazu rät auch die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Vor allem, wenn Sie noch Anfänger sind, sollten Sie ihre gesammelten Schätze durch einen Pilzsachverständigen in Ihrer Nähe in punkto Essbarkeit begutachten lassen.

Eine weitere Möglichkeit, die Welt der Pilze besser kennen zu lernen ist im Herbst an einer Pilzwanderung teilzunehmen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Tour mit zertifizierten Sachverständigen, die Ihnen vor Ort am besten zeigen können, auf welche Merkmale Sie bei den Pilzen achten müssen und welche Verwechslungsgefahren bestehen. Im Internet werden Sie sicherlich fündig werden.

Was aber tun, wenn Sie nach dem Verzehr auf einmal nicht mehr sicher sind, ob diese tatsächlich essbar waren oder sich erste Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Übelkeit bemerkbar machen?

  1. Arzt oder Giftzentrale kontaktieren
    Je nachdem wie Sie die Situation einschätzen, gehen Sie zum Arzt, verständigen Sie eine der Gift-Notruf-Zentralen oder begeben Sie sich direkt in die Notaufnahme.
  2. Pilzreste sichern
    Sichern Sie alle Reste des Pilzes für eine anschließende Untersuchung. Das können sowohl die Reste vom Pilze putzen, Reste einer gekochten Mahlzeit oder auch das Erbrochene sein.
  3. Keine Hausmittel
    Bitte verzichten Sie auf Hausmittel, denn diese können schwere Nachteile mit sich bringen und die Prognose verschlechtern.

Quelle: https://www.dgfm-ev.de/pilzesammeln-und-vergiftungen/vergiftungen/hilfe-bei-pilzvergiftungen

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