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Beschwerden in derSchwangerschaft

Natürliche Helfer

Schwanger zu sein bedeutet, dass der eigene Körper in vielerlei Hinsicht unterschiedliche Anpassungsphasen durchläuft. Auch das eigene Gefühlserleben unterliegt dabei Schwankungen in den verschiedenen Phasen. Abhängig von der persönlichen Lebenssituation einer Frau können auftretende Beschwerden sehr unterschiedlich ausgeprägt sein bzw. vorkommen.

Schwangere Frau steht am Fenster und betrachtet ihren Bauch
© viMUM

Dazu zählen ihre Partnerschaft, ob sie gewollt oder ungewollt schwanger wurde, der gegebenenfalls lange Weg zum Wunschkind über künstliche Befruchtung, ihre familiäre Situation, eine positive und liebe Einstellung zu sich und ihrem Körper, ihre berufliche Situation, eventuell die Entscheidung, alleine ein Kind zu bekommen, ihr Alter, ihre wirtschaftliche Situation, ihr kultureller Kontext und ihre Stellung als Frau innerhalb der Gesellschaft oder auch bereits erlebte Geburtserfahrungen. Ebenso macht es einen Unterschied , ob es sich um die erste Schwangerschaft handelt oder eine Folgeschwangerschaft.

Eine Schwangerschaft wird in drei Phasen untergliedert, die sogenannten Schwangerschaftstrimester.

  • 1. Trimester: 1. bis 12. Schwangerschaftswoche (SSW)
  • 2. Trimester: 13.bis 28. SSW
  • 3. Trimester: 29. bis 40. SSW

In jedem Trimester gibt es verschiedene Befindlichkeiten, mögliche Beschwerden, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und entsprechende natürliche Heilungsmethoden. Im ersten Trimester finden bedingt durch die Schwangerschaftshormone viele Veränderungen auf physischer und psychischer Ebene durch den "Umbau des Körpers" statt. Das zweite Trimester ist für die meisten Schwangeren eine Zeit des Wohlbefindens. Und im dritten Trimester blickt die Schwangere jenseits der 30. SSW auf das Ende ihrer Schwangerschaft mit der bevorstehenden Geburt hin.

Typische Veränderungen bzw. Beschwerden, die häufig vorkommen im Verlauf der Schwangerschaft sind:

  • morgendliche oder auch über den Tag vorkommende Übelkeit, Brechreiz
  • starke Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • ziehende Schmerzen im Beckenbereich
  • Blähungen und Völlegefühl/Verstopfung
  • Brustveränderungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Wadenkrämpfe
  • Wassereinlagerungen
  • Rückenschmerz

Oft tauchen diese Veränderungen und Beschwerden von heute auf morgen auf. Um darauf vorbereitet zu sein, ist eine kleine Hausapotheke für Schwangere sinnvoll.

Hebamme und viMUM Expertin Astrid Sommer

Da jede Frau in einer höchst individuellen Lebensform steht, ist jede erlebte Schwangerschaft stets eine ganz persönliche und einzigartige Lebenserfahrung.

Astrid Sommer, Hebamme und ViMUM Expertin

Übelkeit mit Vitamin B, Ingwer & Co lindern

Ingwerknolle und Ingwertee

Morgendliche oder auch über den Tag vorkommende Übelkeit, manchmal verbunden mit Brechreiz, sind häufige Begleiterscheinungen in der Frühschwangerschaft. Diese lösen sich in aller Regel bis zur 14. Schwangerschaftswoche wieder auf. Die Symptome können sehr belastend sein. Die Frau reagiert mit Übelkeit auf intensive Gerüche, saure Speisen, Kaffee, stark gewürzte Speisen, auf zu viel Stress, einen niedrigen Blutzucker oder allein schon beim Gedanken an Essen.

Die hormonelle Umstellung verändert auch den Geschmacks- und Geruchssinn. Die Gründe für diese Befindlichkeiten liegen vor allem am hohen HCG (Human Chorionic Gonadotropin)-Spiegel, dem sogenannten Schwangerschaftshormon, und dem damit verbundenen hohen Östrogenspiegel. Dieser führt verstärkt zu Übelkeit.

Vitamin B kann hier oft Abhilfe schaffen. Ein Vitamin B-Komplex als Nahrungsergänzung empfihelt sich, wenn Essen wirkliche Probleme bereitet. Ansonsten können Sie Vitamin B-haltige Nahrungsmittel essen, zum Beispiel Rindfleisch, Fisch oder Camembert. Vor dem Aufstehen morgens hat sich Ingwertee bewährt, den Sie bereits am Vorabend auf dem Nachttisch platzieren können.

Schwangerschaftsübelkeit lindern

  • Ingwer in allen Variationen

  • Essen, was Appetit macht

  • Verzicht auf fettige Speisen und stark gewürztes Essen, das die Magensäure anregt

  • milde Nahrungsmittel, wie Kartoffeln

  • an aufgeschnittener Zitrone riechen

  • Lavendelöl- oder Rosenöl auf die Schläfen träufeln oder ein Lavendelduftsäckchen am Körper tragen

  • ungeschälte Mandeln essen

  • Akupunktur und Akupressurbänder (sea-sick-bands aus der Apotheke)

  • Kamillentee

  • viele Ruhephasen und Zeiten für Rückzug und Erholung kultivieren, Stressreduktion und Beschränken im täglichen Tun, auf das Nötige, ausreichend Schlaf

  • eine positive Einstellung zu den körperlichen Veränderungen entwickeln

  • Gespräche mit der Hebamme und/ oder der Frauenärztin zur persönlichen Situation führen

  • Wassershiatsu

  • Homöopathie, zum Beispiel Nux Vomica, Cuprum metallicum (in Rücksprache mit einer Homöopathin oder auch der Hebamme)

Nahaufnahme einer Schwangeren, die die Hände auf ihren schwangeren Bauch legt

Schwangerschaftsübelkeit

Viele werdende Mütter leiden unter Übelkeit, vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. Bei manchen kann schon ein bestimmter Geruch ausreichend sein, um einen Brechreiz auszulösen. viMUM Expertin Astrid Sommer beantwortet wichtige Fragen zu diesem Thema.

Hausapotheke für Schwangere

Folgende Mittel eignen sich sehr gut für ein Notfall-Kit "Schwangerschaftsbeschwerden" - für zu Hause oder unterwegs:

  • Ingwertropfen (Apotheke)
  • Nux vomica D12 Globuli
  • Magnesium 150mg Sofortpulver (Apotheke)
  • Magnesium phosphoricum, Schüssler Salze (Apotheke)
  • Wärmflasche oder Dinkel-/Kirschkernsäckchen
  • Lavendeltropfen (Apotheke)
  • Lavendelbad
  • Bryophyllum Globuli
  • Gentiana Magenglobuli
  • Aconitum Schmerzöl
  • Passiflora Nerventonikum
  • Rosmarin Beinlotion
  • Solum Öl
  • Aconitum D12 Globuli
  • Ferrum Schüssler Tee
  • Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor

Stimmungsschwankungen erkennen und damit umgehen

Schwangere Frau meditiert auf Dachterrasse
© viMUM

Durch die hormonellen Veränderungen kann es bereits zu Beginn der Schwangerschaft zu Stimmungsschwankungen kommen. Die neue Lebenssituation für sich begreiflich machen, kann neben großer Freude ebenso auch zu großer Angst oder Niedergeschlagenheit führen. Die Breite der erlebten Gefühle ist mitunter davon abhängig, wie sich die Frau auch von ihrem Umfeld getragen weiß. Meist stabilisieren sich diese Symptome im 2. Trimenon.

Die Schwangere fühlt sich wohl und wieder sicher in ihrem Körper und Empfinden. Gegen Ende der Schwangerschaft können Unsicherheits- und Angstgefühle vor der bevorstehenden Geburt auftreten. Angst darf hier gerne durch Respekt vor der Geburtssituation ersetzt werden. Das nimmt Druck von der Schwangeren. Durch verschiedene Stimmungssituationen zu gehen, ist völlig normal. Es kann auch vorkommen, dass die traurig erlebten Momente zunehmen.

Hilfe bei Stimmungsschwankungen

  • Gespräche mit dem Partner, einer guten Freundin

  • Traumatherapie, wenn bereits Geburten vorangegangen sind, die im Erleben negativ zu Tage treten

  • gegebenenfalls professionelle Unterstützung durch Psychotherapie

  • Gespräche mit der Hebamme oder der Gynäkologin

  • Wohlbefinden auf körperlicher Ebene herstellen

  • Atemtherapie

  • Akupunktur

  • Schwangerschaftsmassagen

  • Auszeiten und Stressreduktion

  • Entlastung durch die Familie und das persönliche Umfeld

  • gegebenenfalls Haushaltshilfe, wenn die Befindlichkeiten sich im 2. und 3. Trimester verstärken

Blähungen, Verstopfungen, Muskelkrämpfe, Ödeme

Bei Blähungen und Verstopfung die Ernährung umstellen

Vor allem in der Frühschwangerschaft können Blähungen, Völlegefühl und Verstopfung auftreten. Diese sind auf den erhöhten Progesteronspiegel zurückzuführen. Auch zu viel Milchzucker kann eine Ursache von Blähungen sein, wenn Ihr Körper nicht genügend Laktase (ein milchspaltendes Enzym) produziert, um den Milchzucker abzubauen. Wenn Sie ballaststoffreich essen und wenig trinken, können Sie eine Verstopfung bekommen. Bewegungsmangel verstärkt in der Regel die Beschwerden.

Abhilfe ist einfach:

  • viel trinken, Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke
  • Verzicht auf künstlich gesüßte Getränke
  • Pfefferminz-, Fenchel-, Melissentee
  • probiotische Milchprodukte im gesunden täglichen Rahmen, nicht im Übermaß
  • bei Verstopfung morgens nüchtern ein Glas stilles warmes Wasser trinken
  • Müsli abends bereits zubereiten und über Nacht quellen lassen
  • bewusstes und langsames Essen, die Verdauung beginnt bereits im Mund
  • längeres Sitzen (Arbeitsplatz!) vermeiden bzw. für regelmäßigen Bewegungsausgleich sorgen

Bei Muskelkrämpfen hilft Magnesium und Eisen

Das Wachstum der Gebärmutter benötigt und verbraucht Magnesium. Eine häufige Folge sind vor allem nächtlich auftretende Wadenkrämpfe, teilweise auch Krämpfe in den Oberschenkeln. Diese können sehr schmerzhaft und intensiv sein. Zusätzlich ist ein Übermaß an Stress, körperlicher Überlastung, Schwitzen, Durchfall (z. B. durch einen Magen-Darm-Virus) wie auch Erbrechen (ggf. in der Frühschwangerschaft) dafür verantwortlich, dass der Körper viel Magnesium verbraucht bzw. verliert.

Abhilfe gibt es durch:

  • Magnesiumsubstitution in Form von Brausetabletten bzw. Pulver
  • Verzehr magnesiumhaltiger Lebensmittel (z.B. Kartoffeln)
  • Schüssler Salze: Magnesium phosphoricum als „heiße Sieben“ trinken, d.h. sieben Tabletten in einem Glas mit heißem Wasser auflösen und schluckweise langsam trinken
  • phasenweise Magnesium abends einnehmen, vor allem in den Phasen, in denen die Gebärmutter und das Baby wieder deutlich gewachsen sind
  • bequemes und flaches Schuhwerk tagsüber, in der fortgeschrittenen Schwangerschaft besonders wichtig
  • Bluteisenspiegel über eine Ferritinbestimmung bei der Fachärztin oder der Hebamme durchführen lassen
  • ggf. Eisen in Form von Kräuterblutsaft, II-wertigem Eisen zuführen, Rindfleisch essen
  • Nährstoffe wie Calcium, Kalium, Vitamin B ggf. kontrollieren lassen und bei Mangel durch eine entsprechende Ernährung ausgleichen

Ödeme und Wassereinlagerungen in Schach halten

Schwere Beine treten bei sehr vielen Schwangeren auf. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel können die Fußgelenke, Hände und Füße deutlich anschwellen. Diese Ödeme können zum Beispiel im Sommer durch die Hitze entstehen, manchmal sind sie allerdings auch bedingt durch einen höheren Blutdruck und vor allem durch die Schwangerschaftshormone. Die Zunahme der Flüssigkeitsmenge im Körper, die Gewichtszunahme in der Mitte des Körpers begünstigen ebenfalls das Auftreten von Wassereinlagerungen. Diese können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Abhilfe gibt es durch.

  • Schwimmen und Wassergymnastik für Schwangere
  • Spazierengehen, Radfahren
  • Lymphdrainage
  • Akupunktur
  • kreisende und entstauende Übungen für die Beine
  • regelmäßig die Beine hochlegen
  • beim Sitzen die Beine nicht übereinanderschlagen
  • die Beine kalt abduschen, immer herzwärts enden
  • Stützstrümpfe, die von der Gynäkologin verschrieben werden
  • flache Schuhe tragen
  • Reis, Ananas, und Brennesseltee in den Speiseplan aufnehmen
  • extrem salzige Speisen vermeiden
  • viel trinken
  • auf eine eiweißhaltige Ernährung achten, zum Beispiel mit Quark, Hüttenkäse

Was bei Müdigkeit und Erschöpfung hilft

Schwangere Frau sitzt im Bett und streicht sich über den Bauch
© viMUM

Ganz zu Beginn der Schwangerschaft befindet sich der eigene Körper in einem großen Umstellungs-, und Anpassungsprozess. Dieser macht in aller Regel sehr müde und auch schneller erschöpft. Es kann aber auch sein, dass im gesamten Verlauf der Schwangerschaft immer wieder Phasen der Müdigkeit aufkommen. Diese werden bedingt durch die enorme körperliche Anstrengung für das Wachstum und die ausreichende Blutversorgung des Babys, wie auch durch das schwangerschaftserhaltende Hormon Progesteron, das eine beruhigende Wirkung hat.

  • Im ersten Trimenon ist es daher besonders wichtig, für ausreichenden Schlaf und auch tagsüber für einen entspannten Ausgleich zu den täglichen Anforderungen zu sorgen und Ruhepausen einzulegen. Kämpfen Sie am besten nicht gegen die Müdigkeit an.
  • Berufstätige Schwangere sollten sich auch im beruflichen Umfeld nicht unnötig zu viel Stress aussetzen und genau überlegen, was wirklich zu tun ist und was liegenbleiben kann. Falls es hier im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sogar zu einer Überlastungssituation kommt, ist es ratsam, ein paar Tage Urlaub zu nehmen oder die Arbeitszeit zu verringern. Dies kann auch in Absprache mit der Gynäkologin bzw. Hebamme erfolgen.
  • Falls bereits Kinder unter zwölf Jahren im Haushalt leben, kann in sehr erschöpften Situationen eine Haushaltshilfe entlasten. Es gilt sich hier auch die gesamte Organisation des Haushalts neu und entlastend zu planen.
  • Abends kann es helfen, ein entspanntes Bad zu nehmen und früh schlafen zu gehen. Gesunde Bewegung und sanfter ausgleichender Sport sind in der gesamten Schwangerschaft empfehlenswert. Dies kann zum Beispiel Yoga sein, Pilates, Schwimmen, Radfahren oder spazieren gehen.

Der eigene Körper läuft rund um die Uhr auf Hochtouren. Und das ist anstrengend.

Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft ist es immer wieder wichtig, die eigenen Grenzen neu zu definieren und gut auf sie zu achten.

Für die Brustveränderungen gibt es den passenden BH

Durch die Zunahme von Östrogen und dem schwangerschaftserhaltenden Hormon HCG gleich zu Beginn der Schwangerschaft mit Einnisten des befruchteten Eis finden spürbare Veränderungen in der Brust statt. Sie fühlt sich voller, praller und zum Teil an den Brustwarzen empfindsamer an. Im Verlauf der Schwangerschaft wird die Brust deutlich an Größe zunehmen, die Brustdrüsen bereiten sich schon jetzt auf die Bildung von Muttermilch für das Stillen des Säuglings vor. Die Brustwarzenhöfe werden dunkler pigmentiert, die Durchblutung in der Brust nimmt zu. Auch die Brustwarzen vergrößern sich.

Gegen Ende der Schwangerschaft kann es vereinzelt sogar schon vorkommen, dass sich bereits etwas Vormilch, das sogenannte Kolostrum, bildet.

Empfehlenswert ist ein bequemer Schwangerschafts-BH, der breite Träger hat, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Er soll eine stabile Stützfunktion gewährleisten, nicht einschnüren und aus einem hautfreundlichen, angenehmen Material sein. Abzuraten ist von Bügeln und Abnähern direkt über der Brustwarze. Die Brustwarzen sollen nicht abgerieben werden, das Stillen benötigt keine mechanische Vorbereitung. Zuviel Stimulanz an den Brustwarzen kann unter Umständen sogar vorzeitige Wehen auslösen.

Schmerzen im Beckenbereich, Rückenschmerzen

Bewegungsprogramme helfen bei ziehenden Schmerzen im Beckenbereich

Ziehende Schmerzen im Beckenbereich können je nach Trimester unterschiedliche Gründe haben. Im ersten Trimester sind sie oft bedingt durch das Dehnen der Mutterbänder, an denen die Gebärmutter im kleinen Becken befestigt ist. Später, im weiteren Verlauf der Schwangerschaft, können Schmerzen auch ein Hinweis auf eine vorzeitige Wehentätigkeit sein.

Wichtig ist hierbei auch für entsprechende Ausgleichsbewegungen und Ruhepausen zu sorgen, damit der Körper Entlastung findet. Unter Umständen ist auch ein Beschäftigungsverbot durch die Gynäkologin notwendig. Schmerzen am Schambein können durch eine Lockerung des Schambeins verursacht werden. Dies kann vor allem bei bereits vorausgegangenen Schwangerschaften der Fall sein.

Ein Schwangerschaftsband kann Abhilfe bzw. Linderung schaffen. Bei stärkeren Schmerzen, auch oft mit Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich, ist eine ausgleichende Haltungsschulung wichtig, z. B. mithilfe von Schwangerschaftsyoga oder Ostheopathie.

Osteopathie ist eine sehr sanfte Methode, um auch hier therapeutisch wirkungsvoll einen gesunden Ausgleich zu den körperlichen Veränderungen zu bewirken. Wenn die Beschwerden mit Fortschreiten der Schwangerschaft noch stärker werden, kann der Arzt einen Stützgurt zur Entlastung verschreiben. Taping ist ebenfalls hilfreich, gerade wenn die Region um den Bauchnabel vom Bindegewebe sehr aufgelockert ist.

Rückenschmerzen in den Griff bekommen

Durch das schwangerschaftserhaltende Hormon Progesteron lockern sich die Bänder, das Gewebe und die Muskulatur. Das „Weichwerden“ ist sinnvoll und wichtig, kann aber vor allem im Bereich des unteren Rückens zu sehr schmerzhaften Zuständen führen. Ebenso werden Rückenschmerzen durch die nach vorne geneigte Haltung des Beckens mitbegünstigt. Die meisten Schwangeren bewegen sich mit Wachstum der Gebärmutter im Hohlkreuz.

Dies bringt mehr Spannung in den Lendenwirbelbereich, die Bauchmuskulatur kann die Rückenmuskulatur nicht mehr wie sonst unterstützen.

Abhilfe kann geschaffen werden durch:

  • Haltungsschule
  • Schwangerschaftsyoga
  • Akupunktur
  • Wärme im schmerzenden Rückenbereich durch eine Wärmflasche, Dinkel-, Kirschkernsäckchen
  • Entspannungsbäder mit Lavendel, Melisse, Salbei mit max. 39 Grad Temperatur
  • Taping
  • regelmäßige ausgleichende Bewegung, zum Beispiel Spazierengehen, Schwimmen
  • ein Schwangerschaftsstützband bei Beschwerden, auch ausgelöst durch eine Schambeinlockerung
  • Massage im schmerzenden Bereich
  • Physiotherapie
  • Osteopathie
  • bei starken Nervenschmerzen durch Druck auf den N. Ischiadicus als Sofortmaßnahme Stufenlagerung, das heißt, die Beine im rechten Winkel zum restlichen Körper höher lagern, bei Schwindelgefühl in Rückenlage nicht durchführen.
  • Rückenschmerzen sollten immer ernst genommen werden, von Schmerztabletten ist abzuraten, jeder Schmerz ist ein wichtiges Symptom des Körpers
  • bei anhaltenden stärker werdenden Beschwerden Abklärung durch einen Facharzt

Der Verlauf der Schwangerschaft ist eine große Metamorphose, durch die stattfindenden seelischen und körperlichen Veränderungen. Eine ganz besondere Zeit im Leben einer Frau. Jede Schwangere darf sich gut fühlen dürfen und möglichst beschwerdefrei ihre Schwangerschaft erleben.

Achtung

Bei anhaltenden Erschöpfungszuständen, depressiven Stimmungslagen, sehr starken Rückenschmerzen, die mit Ausstrahlen bis ins Bein einhergehen, anhaltender Übelkeit und intensivem Erbrechen jenseits der 12./14. SSW verbunden mit Gewichtsverlust, sehr intensiver Verstopfung, starker Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen verbunden mit Blutdruckveränderungen, unklaren Oberbauchbeschwerden rate ich dringend die Hebamme bzw. die Gynäkologin aufzusuchen.

Hebamme und viMUM Expertin Astrid Sommer

Über die Autorin

viMUM Expertin Astrid Sommer ist seit 2002 freiberufliche Hebamme in freier Praxis, Mutter von drei Kindern, examinierte Kranken- und Gesundheitspflegerin, Externatstelle der kath. Stifungsfachhochschule München und der LMU München für die Hebammenstudentinnen, Weiterbildungen in Akupunktur, Homöopathie, mindful birthing, peri-, und postnatale Depression, frühe Bindung, Geburtstraumata, Babymassage, Yogalehrerin 200 Stunden und 80 Stunden All India institute of medical sciences, Rishikesh, India

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