Künstliches Licht
Morgens ist es bis weit nach dem Frühstück dunkel, bereits um 16 Uhr am Nachmittag hat sich der graue Tag verabschiedet. Die Gelegenheit, draußen ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen, ist sehr selten. Und drinnen verbringen wir die Tage bei künstlichem Licht. Licht ist wichtig und gesund, das Sonnenlicht macht es vor. Aber wie sieht das mit künstlichem Licht aus?

Blaulicht kann Augen schädigen
Das Blaulichtproblem ist der Evolution schon lange bekannt: In der Makula, die auch als gelber Fleck bezeichnet wird, ist ein natürlicher Blaulichtfilter eingebaut. Karotinoide, das sind gelbe Pigmente, fangen dort einen Teil des blauen Lichtes ab und schützen so die Netzhaut. Kritisch wird es für die Augen, wenn sie dauerhaft sehr hellem Licht ausgesetzt sein sollten. Das betrifft Menschen, die zum Beispiel unter starken Lichtbelastungen arbeiten, zum Beispiel Arbeiter in Werkshallen. Blaulicht in hoher Konzentration beschleunigt die chemischen Reaktionen im Auge, die zur Bildung zellschädigender Verbindungen führt und schließlich die Sehzellen zerstört. Außerdem schädigt Blaulicht die Pigmentzellen der Netzhaut. So wird ihr Alterungsprozess beschleunigt, Zellen produzieren vermehrt Abfallstoffe (Lipofuszine), die wiederum die Sehzellen schädigen.Lichtquellen und Kelvin-Werte
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1500 K – Kerze
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2700 K – Glühlampe (60 Watt)
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2800 K – Halogenlampe
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4000 K – Leuchtstofflampe (neutralweiß)
- die Gene,
- Rauchen,
- Frausein oder
- zu hoher Blutdruck.
Bildschirme und Co.
- Aktivieren Sie die Nightshift-Funktion oder verringern Sie am Monitor die Farbtemperatur.
- Beim Fernsehen, Chatten, Spielen oder bei der Arbeit an einem Bildschirm sollte bei Dunkelheit immer eine weitere Lichtquelle (Lampe, Deckenbeleuchtung etc.) eingeschaltet sein, damit die Pupillen klein sind und so möglichst wenig blaues Licht ihren Weg zur Netzhaut findet.
- Beachten Sie, dass Blaulicht, das von Bildschirmen ausgeht, das Schlafhormon Melatonin unterdrückt. Wer daher abends zu lange am Computer oder am Handy, aber auch vor dem Fernseher sitzt, kann in der Regel schlechter einschlafen.
Mit Tageslichtlampen gegen den Winterblues

Viele Menschen verfallen in der dunkleren Jahreszeit regelrecht in eine sogenannte saisonabhängige Depression. Erst in den 1980er Jahren wurde belegt, dass mit hellem weißem Licht, das dem Sonnenlicht ähnelt, dieser Gemütszustand erfolgreich behandelt werden kann. Konzentriertes Licht senkt den Melatoningehalt im Blut,der Schläfrigkeit entgegen wirkt.
Um einen Winterblues therapieren zu können, gilt eine Beleuchtungsstärke zwischen 2.500 und 10.000 Lux (Beleuchtungsstärke der Lichtquelle) als angemessen, der Abstand zur Lampe beträgt meistens einen halben Meter.
Bei der Lichttherapie hält man die Augen offen und kann dabei lesen, arbeiten, essen oder auch auf dem Heimtrainer trainieren, schreibt Stiftung Warentest. Die Warentester haben viele entsprechende Leuchten getestet. Die Ergebnisse.
Lässt sich durch Lampen mit unterschiedlichen Farbspektren die Tagesaktivität steuern? Prof. Olaf Strauß: "Nein. Licht mit unterschiedlichen Farbspektren, mit dem ich mich morgens munter und abends müde mache, das gibt es nicht. Die Lichtdauer bestimmt die Vitamin D Förderung und diese fördert die Produktion von Neurotransmittern, den sogenannten Glückshormonen."
Das richtige Licht für jeden Raum
- Im Wohnzimmer sollte ein warmweißes Licht von 2.500 bis 2.700 Kelvin (K) verwendet werden. Bei Strahlern oder Spots muss der Abstrahlwinkel so eingerichtet werden, dass das Licht nicht blendet.
- Ein anderer Aspekt ist die Farbwiedergabe, deshalb sollte sowohl im Schlafzimmer als auch im Bad darauf geachtet werden, dass die Leuchtstoffröhren und LEDs einen Ra-Wert* von mindestens 90 haben. Außerdem tragen zu einer schönen Atmosphäre im Schlafzimmer LED mit etwa 2.500 K bei.
- Die Küche ist ein Arbeitsraum in dem die Farbwiedergabe wichtig ist: Der Ra oder CRI Index* sollte möglichst größer als 90 sein.
- Im Büro empfiehlt sich eine höhere Farbtemperatur von 4.000 - 6.500 Kelvin. Das Licht sorgt für eine gute Arbeitsatmosphäre – der direkte Blick in die Lampe sollte vermieden werden.
* Die Farbwiedergabe wird als CRI (Color Rendering Index) oder auch als Ra-Wert bezeichnet. Dieses Maß stellt die naturgetreue Wiedergabe von Farbtönen dar. Der höchste Wert ist 100, empfohlen wird kein Wert unter 80.
Das kleine 1 x 1 des Lichts
- Die Farbtemperatur, die Lichtfarbe wird in Kelvin (K) dargestellt.
- Wie hell LEDs leuchten, wird auf der Verpackung in der Einheit Lumen (lm) angegeben.