11.09.2020 Aus der mkk – meine krankenkasse

Meningokokken B

Blutvergiftung und Gehirnhautentzündung können fatal verlaufen. Jedoch gibt es eine Impfung gegen Meningokokken B, die die Krankheiten auslösen können. Die mkk erstattet die Kosten für die Impfung, auch wenn die Ständige Impfkommission sich weiterhin dagegen ausspricht, sie zu einer Standardimpfung für alle Kinder zu erklären.

Eine Gehirnhautentzündung ist heimtückisch: Sie beginnt wie ein normaler grippaler Infekt mit Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber. Dann aber geht es rasant. Die von Meningokokken-Bakterien ausgelöste Krankheit kann zwei bis vier Tage nach der Ansteckung innerhalb weniger Stunden zu einer lebensgefährlichen Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) oder einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Da die ersten Anzeichen so unspezifisch sind, ist es auch für Ärzte schwer, früh eine Diagnose zu stellen.

Übertragen werden die Bakterien durch Tröpfchen, das heißt beim Sprechen, Husten, Händeschütteln. Kinder unter fünf Jahren und Jugendliche sind besonders gefährdet. Aktuell endete eine Infektion mit Meningokokken B bei einem Kita-Kind in Hessen tödlich.

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Seit 2013 gibt es in Deutschland einen Impfstoff gegen Meningokokken B. Schon damals hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) entschieden, nicht allen Kindern die Immunisierung standardmäßig zu empfehlen. Diese Empfehlung wurde 2018 im Epidemiologischen Bulletin erneuert abgelehnt. Begründung: Meningokokken-B-Erkrankungen führen zwar häufig zu schweren Verläufen, insgesamt sei die Krankheitslast in Deutschland aber niedrig und weiterhin abnehmend. Die Impfkommission wollte zunächst weiter Daten zu Sicherheit, Effektivität und Schutzdauer sichten.

Inwieweit die STIKO diese Einschätzung weiterhin vertritt, bleibt abzuwarten, denn den aktuellsten Infektionszahlen zufolge sind invasive Meningitis-B-Erkrankungen auf dem Vormarsch, dies erklärte kürzlich das Nationale Referenzzentrum für Meningokokken und Haemophilus influenzae (NRZMHi) am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg.

Ungeachtet dessen, erstattet die mkk die Kosten für die Impfung gegen Meningokokken B. "Wer sein Kind impfen lassen möchte, sollte sich von seinem Kinderarzt beraten lassen", erklärt Jens Hermes, Impfexperte der mkk. Das Infektionsrisiko sei in den ersten beiden Lebensjahren am höchsten. Die Impfung ist ab einem Alter von zwei Monaten möglich.

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