29.04.2021 Aus der mkk - meine krankenkasse

Medikamente richtig entsorgen

Die Hausapotheke sollte mindestens einmal jährlich ausgemistet werden, denn nach Anbruch sind die meisten Arzneimittel nur begrenzt verwendbar. Doch wohin mit den alten Medikamenten? Keinesfalls in die Toilette, wie es rund ein Viertel der Bundesbürger handhaben. Dies zeigte eine Umfrage der Krankenkasse BKK·VBU mit dem Branchenverband Pro Generika.

Wenn Medikamente unsachgemäß über Waschbecken oder Toilette entsorgt werden, belastet dies stark das Grundwasser und schadet der Umwelt. Mehr als 150 Wirkstoffe aus Arzneimitteln hat das Umweltbundesamt in deutschen Oberflächengewässern entdeckt. Die betreffenden Wirkstoffe kommen zwar nur in kleinen Mengen vor und sind für die menschliche Gesundheit keine akute Gefahr. Doch die Folgen für Wasserlebewesen sind bislang größtenteils unerforscht. Der größte Teil der im Wasser nachweisbaren Rückstände kommt vom Menschen direkt: Wer Medikamente einnimmt, scheidet den Wirkstoff zum Teil auch wieder aus. Eine zusätzliche Belastung des Grundwassers durch falsch entsorgte Arzneimittelreste sollte jedoch unbedingt vermieden werden.

Richtige Entsorgung ist aktiver Umweltschutz

In den meisten Fällen können Medikamente über den Hausmüll entsorgt werden, da dieser verbrannt wird, bevor mögliche Reste auf Deponien gelagert werden. Nur wenige Medikamente zum Beispiel zur Behandlung von Krebs müssen gesondert entsorgt werden. Viele Apotheken nehmen auf freiwilliger Basis Medikamentenreste entgegen, verpflichtet sind sie jedoch nicht. Dafür bieten alle Städte und Gemeinden die Möglichkeit an, nicht verwendete oder abgelaufene Medikamente auf den Wertstoffhöfen zu entsorgen. Über die Internetseite Arzneimittelentsorgung.de lassen sich die passenden Entsorgungswege individuell nach Postleitzahlen ermitteln

"Der beste Weg ist, sich nur das verschreiben zu lassen und zu kaufen, was auch wirklich benötigt wird. Eine gute Beratung von Arzt und Apotheke ist daher unerlässlich, um überflüssige Arzneimittel einzusparen. Wir raten zudem, regelmäßig Rücksprache mit dem Arzt halten, ob die Arzneimittel weiterhin in vorgeschriebener Dosierung notwendig sind und dies bei der Wahl der Packungsgröße zu berücksichtigen", rät Anke Sayatz, Pharmazeutin und Referentin für Ambulante Versorgung bei der mkk. Von einem verantwortungsbewussten Verbrauch von Medikamenten profitieren letztlich alle: Gesunde Umwelt – gesunder Mensch, so Sayatz.

Weitere Informationen zur Kampagne der mkk zum Thema Medikamentenentsorgung

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