Was ist dran am Fasten?
Hippokrates soll einmal gesagt haben: "Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh durch Fasten." Doch wie fastet man am besten? Und kann Fasten wirklich gesundheitliche Beschwerden lindern?
Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus und Lehrstuhlinhaber für klinische Naturheilkunde an der Charité Berlin, gibt Antworten.
- Prof. Dr. Michalsen, welche Art des Fastens ist die beste?
Das Beste wäre es, zwei Arten des Fastens zu kombinieren: 1 bis 2 Mal im Jahr periodisch zu fasten und dazu dem Körper täglich durch Intervall-Fasten Essenspausen zu gönnen.
- Und was genau ist Intervall-Fasten bzw. Periodisches Fasten?
Periodisches Fasten, auch Heilfasten genannt, bedeutet Fasten am Stück, mindestens fünf Tage lang, meist sogar 1-2 Wochen. Beim Intervall-Fasten gibt es verschiedene Formen. Zum Beispiel, einmal in der Woche einen Entlastungstag einzulegen. Aus Amerika kommt das 5-2-Fasten, also an fünf Tagen essen und an zwei Tagen maximal 500 bis 600 Kalorien zu sich nehmen. Dann gibt Intervall-Fasten, bei dem Frauen 14 und Männer 16 Stunden lang nichts essen sollen.
- Was passiert während des Fastens im Körper?
Jede Menge: Es verändert sich die Hormonregulation. Einerseits sinkt die Konzentration von Hormonen und Botenstoffen, die mitverantwortlich für die Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und sogar auch Risikofaktoren für Krebs oder Herzkrankheiten sind. Andererseits vermehren sich Hormone und Botenstoffe, die einen positiven Effekt auf den Organismus haben.
Außerdem findet im Körper die Autophagie statt. Dabei reinigen sich die Zellen selbst von schlecht gefalteten Proteinen und geschädigten Zellanteilen. Dieser Prozess kommt nach 10 bis 12 Stunden in Gang. Zudem regt Fasten die Produktion von Ketonkörpern an, die die Leistung des Gehirns fördern und es vor Entzündungszellen schützen. Auch die Darmbakterien verändern sich positiv. Und schließlich lernt man, Hunger von Völlerei zu unterscheiden und entwickelt eine Achtsamkeit dahingehend, was der Körper wirklich braucht. Dieses Gefühl ist durch die heutige ständige Verfügbarkeit von Nahrung verlorengegangen.
Abnehmen sollte nicht das Ziel des Fastens sein.
- Ist es richtig, dass fasten das Entschlacken fördert?
- Hilft fasten, das Gewicht zu reduzieren?
- Welche gesundheitlichen Beschwerden kann fasten denn lindern?
- Kann jeder fasten?
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