Ernährungsmythos: Schnaps nach dem Essen
Immer wieder locken Schlemmerangebote. Und immer wieder erwischen wir uns dabei, trotz Sättigungsgefühl weiter zu essen, weil die Speisen einfach lecker sind. Nicht selten wird dann ein Schnaps gereicht, um das Völlegefühl zu bekämpfen. Hilft dieser wirklich bei der Verdauung?
Ganz im Gegenteil
Tatsächlich scheint ein Schnaps mit seiner Schärfe für Erleichterung zu sorgen. Aber Wissenschaftler widersprechen: alles nur Einbildung – und über den kurzen Effekt hinaus erreiche man damit das genaue Gegenteil. Vor knapp zehn Jahren wurde hierzu in der Schweiz eine kleine Studie durchgeführt. 20 Probanden wurde ein Käsefondue serviert, dazu gab es entweder Wein und Schnaps oder schwarzen Tee.
Je mehr Alkohol getrunken wurde, umso größer waren anschließend die Probleme bei der Verdauung des fetten Käses. Die Erklärung klingt logisch: Der Magen pumpt die Nahrung kontinuierlich in Richtung Darm und Alkohol beeinträchtigt unter anderem jene Nervenbahnen, die die Bewegungen des Magens steuern.
Anders sieht es mit dem Aperitif aus. Ein kleines Gläschen (wirklich nur eins!) Sherry oder Portwein vor dem Essen fördert die Verdauung der nachfolgenden Mahlzeit. Diese Spirituosen enthalten nämlich Bitterstoffe, die den Magen zur Produktion von Säure anregen. Mit dem Alkohol hat das allerdings nichts zu tun, genauso gut funktionieren Espresso oder Enziantee.
Müssen wir nach dem Aperitif dann aber ganz auf Alkohol verzichten?
Gegen ein gepflegtes Glas Wein ist in der Regel nur wenig einzuwenden. Anders beurteilen Ärzte allerdings das Hefeweizen, das in Bayern gern zum Schweinsbraten getrunken wird. Die Hefe bläht den Magen auf, was sich zusätzlich zu einem Klumpen Fleisch im Bauch ziemlich unangenehm anfühlen kann.
Das hilft
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Das beste Mittel gegen Völlegefühl ist ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft. Studien beweisen: Die Bewegung der Bauchdecke hilft dem Magen, die Speisen in den Darm zu transportieren.