Halsschmerzen bei Allergie: Ursachen, Symptome, schnelle Hilfe

Hast du Kratzen im Hals, das einfach nicht verschwinden will? Nicht immer steckt eine Erkältung dahinter. Auch Allergien können zu Halsschmerzen führen. Hier erfährst du, wie du allergiebedingte Halsschmerzen erkennst, was dahintersteckt und was dir helfen kann.

Allergiebedingte Halsschmerzen auf einen Blick

  • Halsschmerzen können durch Pollen, Hausstaub oder Tierhaare ausgelöst werden.
  • Typische Begleiterscheinungen: Juckreiz, tränende Augen, kein Fieber.
  • Unterschiede zur Erkältung: Kein allgemeines Krankheitsgefühl.
  • Akuthilfe: Antihistaminika, Nasenspülung, warme Getränke.
  • Diagnose durch Pricktest oder Bluttest beim Allergologen.

Wer ist von Allergien betroffen?

In Deutschland sind mehr als 23 Millionen Menschen von Allergien betroffen, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI). Rund 2,1 Millionen davon sind Kinder und Jugendliche, die unter Asthma bronchiale, Heuschnupfen oder Neurodermitis leiden.

Was verursacht Halsschmerzen bei einer Allergie?

Wenn die Pollen fliegen, der Hausstaub aufwirbelt oder dein geliebter Vierbeiner sein Fell verliert, kann das unangenehme Folgen haben – nicht nur für Nase und Augen.

Viele Menschen spüren bei einer allergischen Reaktion auch ein Kratzen und eine Trockenheit im Hals oder haben sogar Schluckbeschwerden.

Warum reizen Allergien den Hals?

Hinter dem Phänomen steckt eine Überreaktion deines Immunsystems: Es stuft harmlose Stoffe wie Pollen, Milbenkot oder Tierhaare als gefährlich ein und startet eine Abwehrreaktion.

Dabei wird unter anderem Histamin ausgeschüttet. Das ist ein Botenstoff, der Entzündungen fördert. Die Schleimhäute in Nase, Rachen und Hals schwellen an und reagieren empfindlich. Die Folge: Reizungen, Schmerzen und Schluckbeschwerden.

Frau ist an der frischen Luft mit einem gelben Regenschirm

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Wie erkenne ich Halsschmerzen durch Allergien?

Typisch für Halsschmerzen bei Allergie ist ein anhaltendes Kratzen im Hals, das oft in Kombination mit weiteren Beschwerden auftritt:

  • Häufiges Niesen
  • Juckende oder tränende Augen
  • Chronischer Husten
  • Verstopfte oder laufende Nase
  • Heiserkeit oder Räusperzwang
  • Kein oder leichtes Fieber (anders als bei einer Erkältung)

Oft verstärken sich die Symptome in bestimmten Situationen. Zum Beispiel beim Lüften im Frühling, wenn Pollen ins Zimmer fliegen oder, wenn du beispielsweise eine Katzenhaarallergie hast, beim Kontakt mit einer Katze.

Typische Auslöser allergiebedingter Halsschmerzen

Woran erkenne ich den Unterschied zwischen Allergie und Erkältung?

Ein wichtiger Hinweis auf eine Allergie ist der typischen Symptome einer viralen Infektion. Bei einer Erkältung kommt es meist zu:

  • (Hohes) Fieber
  • Gliederschmerzen
  • allgemeinem Krankheitsgefühl

Die Symptome einer Erkältung fehlen bei allergiebedingten Halsschmerzen fast immer. Stattdessen stehen lokale Reizungen, wie ein Jucken im Hals und eine laufende Nase, im Vordergrund. Oft ziehen sich diese über Wochen hinweg oder kehren immer wieder.

Symptom Allergie Erkältung
Fieber ❌ selten ✅ häufig
Niesen ✅ häufig ✅ häufig
Juckende Augen ✅ typisch ❌ untypisch
Krankheitsgefühl ❌ selten ✅ häufig
Dauer der Beschwerden Wochen/Monate 5 bis 7 Tage

Unterschied Allergie vs. Erkältung

Welche Alltagsfaktoren lösen allergiebedingte Halsschmerzen aus?

Die häufigsten Allergene, die Halsschmerzen auslösen können:

Allergen Mögliche Quelle
Pollen Frühblüher, Gräser, Ambrosia
Hausstaubmilben Matratzen, Polstermöbel, Teppiche
Tierhaare Katzen, Hunde, Pferde
Schimmelpilze Feuchte Wände, Blumenerde
Chemische Reize Duftstoffe, Reinigungsmittel

Besonders tückisch: Viele dieser Auslöser wirken über einen langen Zeitraum hinweg. Und die Reizung im Hals wird chronisch, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

Falls du dir unsicher bist, kannst ärztlich abklären lassen, ob eine Allergie oder eine der häufigen bakteriellen Infektionen vorliegt.

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Welche Lebensmittel führen zu Halsschmerzen bei Allergie?

Nicht nur Pollen oder Hausstaub können allergische Reaktionen im Halsbereich hervorrufen, sondern auch bestimmte Nahrungsmittel.

Typisch ist das sogenannte orale Allergiesyndrom. Dabei kommt es nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel zu einem Kratzen im Hals, Jucken, Kribbeln, Juckreiz im Mund oder leichten Schluckbeschwerden.

Besonders häufig betroffen sind Menschen mit einer Pollenallergie. Das liegt daran, weil es zwischen bestimmten Pollenarten und Nahrungsmitteln zu sogenannten Kreuzreaktionen kommen kann.

Ein Beispiel: Wer auf Birkenpollen allergisch ist, reagiert oft auch auf Äpfel, Karotten, Haselnüsse oder Sellerie, vor allem in rohem Zustand. Die Eiweißstoffe in diesen Lebensmitteln ähneln jenen der Pollen so sehr, dass das Immunsystem sie verwechselt und eine allergische Reaktion auslöst.

Was kann ich tun, um Halsschmerzen durch Lebensmittel vorzubeugen?

In der Regel treten die Beschwerden direkt nach dem Essen auf und verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Um Halsschmerzen durch Lebensmittel vorzubeugen, empfiehlt es sich, das Essen zu garen. Denn dadurch werden viele allergene Stoffe zerstört. 

Trotzdem gilt: Bei starken Reaktionen, Schwellungen oder Engegefühl im Hals solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Wenn du den Verdacht hast, dass deine Halsschmerzen mit dem Essen zusammenhängen könnten, sprich mit deiner Hausärztin, deinem Hausarzt, einer Allergologin oder einem Allergologen.

Ein gezielter Allergietest und eine individuelle Ernährungsberatung helfen dir, Auslöser zu erkennen und zu vermeiden, ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, den typischen Allergiesymptomen wie Halsschmerzen, verstopfter Nase und juckenden Augen entgegenzuwirken. Hier ein paar bewährte Tipps, die dir helfen können:

Was du gegen Halsschmerzen bei Allergie tun kannst

Antiallergika verwenden

Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin und lindern die allergischen Beschwerden, insbesondere an den Schleimhäuten. Lass dich in der Apotheke oder ärztlich beraten, welches Präparat zu dir passt.

Regelmäßiges Nasenspülen

Eine Nasendusche mit Kochsalzlösung hilft, Pollen oder Staubpartikel aus der Nase zu entfernen und entlastet so den gesamten oberen Atemtrakt, auch deinen Hals.

Viel trinken

Warme Getränke wie Kräutertees, zum Beispiel mit Salbei oder Kamille, beruhigen die gereizten Schleimhäute und helfen, Schleim zu lösen.

Lutschpastillen und Inhalationen

Lutschbonbons mit beruhigenden Wirkstoffen wie Isländisch Moos oder Honig mildern den Hustenreiz. Bei akuter Reizung helfen Inhalationen mit Salz oder Kamille.

Allergene meiden

Sofern möglich, sollten die Auslöser gemieden werden:

  • Pollenzeit: Die Fenster geschlossen halten und abends duschen.
  • Tierhaarallergie: Räume mit Tieren meiden oder häufig reinigen.
  • Hausstaubmilben: Bettwäsche regelmäßig bei 60 Grad waschen und spezielle Überzüge verwenden.
  • Wäsche nicht im Freien trocknen: So vermeidest du Pollenansammlungen auf Kleidung und Bettwäsche.

Wann sollte ich bei Halsschmerzen einen Allergietest machen?

Wenn deine Halsschmerzen regelmäßig auftreten, sich verschlimmern oder länger als zwei Wochen anhalten, solltest du das abklären lassen.

Ein Allergietest beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) oder Allergologen kann helfen, den Auslöser zu identifizieren.

So läuft ein Allergietest ab

Wenn der Verdacht auf eine Allergie besteht, hilft ein Allergietest dabei, die Auslöser gezielt zu identifizieren. In der Regel beginnt alles mit einem ausführlichen Gespräch bei der Hausärztin, dem Hausarzt oder dem HNO. Dabei werden deine Symptome, Gewohnheiten und mögliche Allergiezeiten besprochen. Danach gibt es verschiedene Testmethoden:

Was ist der Pricktest?

Die häufigste ist der sogenannte Pricktest. Dabei werden kleine Tropfen verschiedener Allergene auf deinen Unterarm geträufelt und die Haut leicht angeritzt. Wenn sich an einer Stelle eine Rötung oder Schwellung bildet, ist das ein Hinweis auf eine Überempfindlichkeit.

Was bringt ein Bluttest?

Alternativ oder ergänzend kann ein Bluttest gemacht werden. Dabei wird dein Blut auf spezifische Antikörper gegen Allergene untersucht. Das ist vor allem bei starken Hautreaktionen oder bei Kindern hilfreich.

Was ist der Provokationstest?

In besonderen Fällen wird auch ein Provokationstest durchgeführt, etwa beim Verdacht auf Lebensmittelallergien. Dabei wird das vermutete Allergen in geringer Dosis unter ärztlicher Aufsicht verabreicht, um die Reaktion zu beobachten. Keine Sorge: Das alles passiert sicher und kontrolliert.

Nach einem Test hast du Klarheit und kannst gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt gezielt gegen deine Allergie vorgehen.

Welche Therapien helfen bei allergiebedingten Halsschmerzen?

Gezielte Therapien, wie Hyposensibilisierungen, können langfristig helfen, die Beschwerden zu reduzieren oder sogar ganz zu beseitigen. 

Eine Hyposensibilisierung zielt darauf ab, dein Immunsystem nach und nach an den Allergieauslöser zu gewöhnen – also es „umzuprogrammieren“.

Dabei bekommst du das Allergen in sehr kleinen, genau dosierten Mengen verabreicht. Entweder als Spritze (subkutan) oder in Form von Tropfen oder Tabletten (sublingual), die unter die Zunge gelegt werden. Diese Behandlung dauert meist drei Jahre, aber viele Betroffene berichten schon früher von einer deutlichen Besserung.

Das Ziel der Hyposensibilisierung ist es, dass dein Körper langfristig weniger stark auf das Allergen reagiert, oder im besten Fall gar nicht mehr. So lassen sich nicht nur akute Beschwerden wie Halsschmerzen, Niesen oder Hustenreiz lindern, sondern auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Asthma reduzieren.

Die mkk unterstützt dich bei Allergien und Halsschmerzen

Die mkk – meine krankenkasse bietet dir umfassende Unterstützung bei allergischen Beschwerden. Von der Kostenübernahme für Allergietests bis hin zur Beratung zu passenden Therapien oder Hyposensibilisierungen: Als Versicherte oder Versicherter profitierst du von einem breiten Leistungsangebot. Auch bei Halsschmerzen durch Allergien kannst du dich auf individuelle Hilfe, Gesundheitskurse und Services wie die ärztliche Videosprechstunde verlassen.

Fazit: Was ist das Wichtigste bei Halsschmerzen durch Allergien?

Halsschmerzen durch Allergien sind kein Mythos, sondern eine reale Belastung für viele Menschen. Das Kratzen im Hals, das Schlucken, das ständige Räuspern: All das kann dein Wohlbefinden stark beeinflussen. Umso wichtiger ist es, die Ursache zu kennen, Reizstoffe zu meiden und gezielt zu behandeln.

  • Halsschmerzen können durch Allergien entstehen – oft begleitet von juckenden Augen und verstopfter Nase.
  • ypische Symptome einer Erkältung wie hohes Fieber oder Gliederschmerzen fehlen bei allergischen Beschwerden.
  • Häufige Auslöser sind Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel.
  • Antihistaminika, Nasenspülungen und das Meiden von Allergenen lindern die Beschwerden.
  • Ein Allergietest hilft, die Ursache zu finden und gezielt zu therapieren – zum Beispiel durch Hyposensibilisierung.

FAQ: Deine Fragen zu Allergie-Halsschmerzen

Wie unterscheiden sich allergiebedingte Halsschmerzen von Erkältungsschmerzen?

Allergiebedingte Halsschmerzen treten oft in Kombination mit Juckreiz, Niesen und tränenden Augen auf. Symptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit kommen bei einer allergischen Reaktion nicht vor.

Kann eine Allergie chronische Halsschmerzen auslösen?

Ja. Bei dauerhafter Allergenbelastung (zum Beispiel durch Hausstaubmilben) kann sich eine chronische Reizung der Schleimhäute entwickeln.

Was hilft sofort gegen allergische Schluckbeschwerden?

Warme Getränke, Lutschpastillen, Nasenspülungen und Antihistaminika lindern die Beschwerden oft rasch.

Gibt es auch natürliche Mittel gegen Halsschmerzen bei Allergie?

Ja, zum Beispiel Inhalationen mit Kamille, das Trinken von Lindenblütentee oder Lutschtabletten mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Isländisch Moos.

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