Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen: Was steckt dahinter?

Druck im Kopf, der Blick verschwimmt, der Körper fühlt sich schlapp: Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen treten oft gemeinsam auf. Doch was steckt dahinter? Und wie kannst du dir selbst helfen? Hier findest du Antworten, praktische Tipps und Hinweise, wann du ärztliche Hilfe beanspruchen solltest.

Kurz & Klar: Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen – Ursachen & schnelle Hilfe

  • Häufigste Ursachen: Flüssigkeitsmangel, Stress, Schlafmangel, Infekte
  • Warnzeichen: plötzlicher Schwindel mit Sehstörungen oder Sprachproblemen
  • Schnelle Hilfe: Wasser trinken, Beine hochlegen, Ingwertee, frische Luft
  • Wann in die Arztpraxis: regelmäßig wiederkehrende oder sehr starke Beschwerden

Warum habe ich gleichzeitig Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen?

Dir ist schwindelig, du fühlst dich müde und der Schädel brummt? Diese Beschwerden hängen zusammen. Denn Schwindel und Kopfschmerzen sind meist auf Kreislaufprobleme oder Verspannungen zurückzuführen, die wiederum Müdigkeit auslösen.

Oft steckt dahinter keine schlimme Krankheit, sondern eine Kombination aus Überlastung, Stress oder einem ganz einfachen Grund: Flüssigkeitsmangel. Zu wenig Wasser im Körper bedeutet nämlich auch, dass zu wenig Sauerstoff ins Gehirn gelangt. Der Kreislauf sackt ab, und schon fühlst du dich schlecht.

Auch Erkältungen oder Magen-Darm-Infekte gehen oft mit Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen einher. Dann können sogar Übelkeit und Erbrechen dazukommen. Das klingt unangenehm, ist aber in den meisten Fällen harmlos und vergeht von selbst.

Der Zusammenhang von Dehydration und Kopfschmerzen ist wissenschaftlich belegt

Gut zu wissen: Bereits ein Flüssigkeitsverlust von 1 bis 2 Prozent kann zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel führen. Das hat eine Studie ergeben, über die in der Wissenschaftszeitschrift BMC Public Health berichtet wurde. Bei 4 Prozent Verlust treten zusätzlich Reizbarkeit und körperliche Leistungseinbußen auf.

Eine weitere Studie mit Migräne- und Spannungskopfschmerzpatientinnen und -patienten zeigte: Wenn sie täglich 1,5 Liter Wasser mehr tranken als normal, reduzierten sich die Kopfschmerztage signifikant. Die Teilnehmenden der Studie berichteten zudem von einem besseren allgemeinen Wohlbefinden.

In einer Beobachtungsstudie mit 256 Frauen gab es ähnliche Ergebnisse. Indem die Frauen mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag tranken, sank die Häufigkeit, Schwere und Dauer migräneartiger Anfälle.

Mögliche Ursachen: Harmlos oder etwas Ernstes?

Wichtig ist, aufmerksam zu bleiben. Denn Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen können auch Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein. Vor allem, wenn sie regelmäßig auftreten oder sehr stark sind. Hier ein Überblick über mögliche Ursachen:

Häufige Alltagsursachen für Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen:

  • Stress und psychische Belastung
  • Schlafmangel oder schlechter Schlaf
  • Flüssigkeitsmangel
  • Lange Bildschirmzeit und Überanstrengung der Augen
  • Bewegungsmangel
  • Unausgewogene Ernährung oder Unterzuckerung
  • Infektionen (zum Beispiel Grippe, Erkältung, Magen-Darm-Infekt)

Mögliche Erkrankungen:

  • Migräne: Typisch sind pochende Kopfschmerzen, oft begleitet von Schwindelanfällen, Übelkeit und Erbrechen.
  • Schilddrüsenprobleme: Eine Unter- oder Überfunktion kann Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen auslösen.
  • Niedriger Blutdruck: Der Kreislauf sackt ab – Schwindel und Kopfschmerzen sind die Folge.
  • Anämie (Blutarmut): Zu wenig rote Blutkörperchen bedeuten zu wenig Sauerstoff für dein Gehirn und deinen Körper.
  • Neurologische Erkrankungen: Bei anhaltenden Beschwerden können auch Erkrankungen des Nervensystems die Ursache sein.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Selten, aber möglich – insbesondere bei plötzlichen Schwindelanfällen mit zusätzlichen Symptomen.

Müde trotz genug Schlaf: Woran liegt es?

Du fühlst dich trotz ausreichend Schlaf oft müde und erschöpft? Erfahre bei uns, welche Faktoren deine Energie beeinflussen und was du tun kannst, um dich endlich wieder fit und ausgeruht zu fühlen.

Welche alltäglichen Auslöser von Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen sollte ich meiden?

In vielen Fällen kannst du den Beschwerden vorbeugen, wenn du deine Alltagsgewohnheiten ein bisschen unter die Lupe nimmst. Das kann harmlos sein, zum Beispiel bei einem raschen Aufstehen aus dem Liegen. Aber es gibt auch Warnzeichen, bei denen du sofort ärztliche Hilfe holen solltest:

Notfall-Symptome:

  • Plötzlicher, starker Schwindel mit Sehstörungen
  • Sprachprobleme oder Lähmungserscheinungen
  • Taubheitsgefühle oder starke Kopfschmerzen, die du so noch nie hattest
  • Übelkeit und Erbrechen in Verbindung mit einem dieser Symptome

In solchen Fällen könnte es sich um einen Schlaganfall handeln. Ruf bitte sofort den Notruf (112)!

8 Tipps, um Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen zu lindern

Wenn keine ernste Erkrankung dahintersteckt, kannst du mit ein paar einfachen Maßnahmen viel für dein Wohlbefinden tun:

  1. Ausreichend trinken: Erwachsene sollten mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Große, schwere und sportliche aktive Menschen sollten noch mehr trinken. Am besten geeignet sind Wasser, ungesüßte Tees und ungesüßter Kaffee oder verdünnte Saftschorlen.
  2. Gesunde Ernährung: Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Eiweiß. Vermeide Zucker und Fertigprodukte. Erfahre mehr darüber, wie du gesund und günstig kochen kannst.
  3. Regelmäßige Bewegung: Schon ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft bringt deinen Kreislauf in Schwung und hilft, den Kopf frei zu bekommen.
  4. Frische Luft, aber kein Frieren: Lüfte regelmäßig dein Zimmer, damit genügend Sauerstoff hineinkommt – das hilft gegen Kopfschmerzen und macht wacher.
  5. Entspannung gegen Stress: Gönne dir bewusste Pausen. Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Yoga helfen beim Entspannen. Erfahre mehr über Stressbewältigung.
  6. Kreislauf sanft stabilisieren: Bei starkem Schwindel leg dich hin und lagere die Beine etwas höher, um den Blutfluss zum Gehirn zu verbessern.
  7. Schlaf verbessern: Versuche, möglichst regelmäßig und ausreichend zu schlafen. 7 bis 8 Stunden und feste Einschlafzeiten sind für die meisten Erwachsenen ideal. Erfahre mehr über einen gesunden Schlaf.
  8. Bildschirmpausen einlegen: Der ständige Blick auf Laptop und Smartphone überfordert nicht nur die Augen, sondern auch den Nacken. Das kann Kopfschmerzen und Schwindel verursachen. Nutze die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden in 20 Meter Entfernung schauen.

Erfahre mehr über Handysucht, Internetsucht und die Auswirkungen von Social Media auf die Psyche.

Welche Hausmittel helfen schnell bei Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen?

Manchmal braucht es keine Schmerzmittel wie Aspirin und Co., sondern nur ein bisschen Unterstützung, um sich besser zu fühlen. Diese Hausmittel können dir bei Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen helfen:

  • Ingwer: Ingwer wirkt kreislaufanregend und hilft bei Übelkeit und Erbrechen. Ein frischer Ingwertee kann Schwindel lindern und den Magen beruhigen. Erfahre mehr darüber, wie gesund Ingwer ist.
  • Pfefferminzöl: Ein paar Tropfen auf die Schläfen oder in den Nacken massiert, können Spannungskopfschmerzen lösen und einen klaren Kopf verschaffen.
  • Wechselduschen: Der Wechsel zwischen warm und kalt bringt den Kreislauf in Schwung und hilft gegen Müdigkeit und Schwindelanfälle.
  • Kaffee mit Zitrone: Ein altes Hausmittel bei Kopfschmerzen: Eine Tasse Kaffee mit einem Spritzer Zitronensaft. Das Koffein kann die Blutgefäße verengen, und der Zitronensaft wirkt erfrischend. Vorsicht bei empfindlichem Magen!
  • Dampfinhalationen: Sie lindern nicht nur verstopfte Nasen, sondern können auch den Druck im Kopf reduzieren, der bei Kopfschmerzen oft entsteht.
  • Kühle Stirnwickel bei Kopfschmerzen: Ein kalter Waschlappen auf der Stirn reduziert den Blutfluss und lindert so bei vielen Menschen akute, pulsierende Kopfschmerzen.

Wann sind Medikamente gegen Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen sinnvoll?

In vielen Fällen helfen schon Ruhe, etwas zu trinken und kleine Veränderungen im Alltag, um Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit loszuwerden. Doch manchmal reichen Hausmittel nicht aus.

Dann können Medikamente unterstützend wirken. Wichtig ist, dass du sie bewusst und nur nach ärztlicher Rücksprache einnimmst.

Das kann helfen:

  • Schmerzmittel: Gegen Kopfschmerzen kannst du, nach Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, zu bewährten Wirkstoffen wie Ibuprofen, Aspirin oder Paracetamol greifen. Sie lindern den Schmerz und senken gleichzeitig mögliche Entzündungen oder Fieber.
  • Mittel gegen Schwindel: Bei sehr starken Schwindelanfällen verschreibt die Ärztin oder der Arzt manchmal sogenannte Antivertiginosa. Diese Medikamente dämpfen den Schwindel, sind aber meist nur für den kurzfristigen Einsatz gedacht.
  • Elektrolytpräparate: Siegleichen Mineralstoffverluste aus und stabilisieren den Blutdruck. Auf diese Weise wirken sie besonders bei Erbrechen und starkem Schwitzen, um Schwindelanfällen vorzubeugen.
  • Vitamin- und Mineralstoffpräparate: Bei nachgewiesenem Mangel, zum Beispiel an Eisen, Magnesium oder Vitamin B12, kann eine gezielte Einnahme helfen, Müdigkeit und Schwindel zu verbessern.

Wichtig: Medikamente sollten immer nur vorübergehend eingesetzt werden. Wenn du regelmäßig Schwindel, Müdigkeit oder Kopfschmerzen hast, suche unbedingt ärztlichen Rat, um die Ursache zu klären.

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Fazit: Worauf sollte ich achten, um Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen vorzubeugen?

Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind oft Warnzeichen deines Körpers. Sie zeigen dir: Hier stimmt gerade etwas nicht. Oft reicht es schon, auf ausreichend Schlaf, Bewegung und eine gesunde Ernährung zu achten, um die Beschwerden zu lindern.

Aber: Wenn die Symptome stark sind oder immer wieder auftreten, solltest du sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber – sicher ist sicher.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen

Wann muss ich mit Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen zum Arzt?

Wenn die Beschwerden sehr stark sind, plötzlich auftreten oder immer wiederkehren, solltest du ärztlichen Rat einholen. Vor allem bei zusätzlichen Symptomen wie Sehstörungen, Sprachproblemen oder Lähmungen.

Können Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen vom Stress kommen?

Ja, das ist sehr häufig der Fall. Stress setzt den Körper unter Daueranspannung. Das kann zu Verspannungen, Kopfschmerzen, Schwindelanfällen und Erschöpfung führen.

Was hilft bei Schwindelanfällen mit Übelkeit und Erbrechen?

Setz dich hin oder leg dich hin und halte den Kopf möglichst ruhig. Atme langsam und gleichmäßig. Trinken hilft, den Kreislauf zu stabilisieren. Halten die Symptome länger an, suche bitte eine Ärztin oder einen Arzt auf.

Weiterführende Informationen und Quellen  

  • Shaheen, N.A., Alqahtani, A.A., Assiri, H. et al. Public knowledge of dehydration and fluid intake practices: variation by participants’ characteristics. BMC Public Health 18, 1346 (2018). https://doi.org/10.1186/s12889-018-6252-5
  • Mark Spigt, Nico Weerkamp, Jaap Troost, Constant P van Schayck, J André Knottnerus, A randomized trial on the effects of regular water intake in patients with recurrent headaches, Family Practice, Volume 29, Issue 4, August 2012, Pages 370–375, https://doi.org/10.1093/fampra/cmr112
  • Arca, K.N., Halker Singh, R.B. Dehydration and Headache. Curr Pain Headache Rep 25, 56 (2021). https://doi.org/10.1007/s11916-021-00966-z
  • Schramm, S., Moebus, S., Lehmann, N. et al. EHMTI-0143. The association between stress and headache: a longitudinal population-based study. J Headache Pain 15 (Suppl 1), F23 (2014). https://doi.org/10.1186/1129-2377-15-S1-F23
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