Kneippen
Die Kneipp-Philosophie betrachtet den Menschen als Ganzes und zielt darauf ab, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Diese Harmonie soll den Organismus resistent gegen Krisen und Krankheiten machen und vor Stressanfälligkeit schützen. Wir erklären Ihnen die fünf Elemente, auf denen das Kneippen basiert.
Wasser
Warum? Wasser löst thermische, mechanische und chemische Reize auf der Haut aus, wirkt bis in die Organe und sendet Signale ans Gehirn, das dann Körperfunktionen positiv reguliert. Kaltes Wasser verengt kurzzeitig die Gefäße, trainiert die Durchblutung. Heißes Wasser erweitert sie, entspannt und beruhigt.
Was? Wassertreten in fast kniehohem, kaltem Wasser. Varianten: Taulaufen oder Schneetreten. Waschungen mit kalt-feuchtem Lappen. Güsse per Wasserstrahl. Dazu Bäder und Wickel. Inhalationen. Und Wasser trinken.
Beispiel: Das Armbad macht munter und beruhigt. Arme in ein Becken mit kaltem Wasser tauchen. Nach dreißig Sekunden herausnehmen. Wasser abstreifen, wieder erwärmen.
Heilpflanzen
Warum? Viele heimische Pflanzen haben eine anerkannte Heilwirkung. Ins kneippsche Sortiment gehören vor allem mild wirkende Sorten.
Was? Badezusätze, Salben, Tees, ätherische Öle, Kräuterwasser und Tinkturen werden aus den Heilpflanzen hergestellt. Zum Beispiel wirken Lindenblüten bei Grippe, Arnika gegen Zahnfleischentzündung, Ringelblume heilt, Fenchel beruhigt die Verdauung.
Beispiel: Johanniskrauttee. Ein bis zwei Teelöffel mit kochendem Wasser übergießen. Morgens und abends getrunken, soll er die Stimmung aufhellen, Unterleibsschmerzen lindern, den Magen und die Nerven beruhigen.
Bewegung
Warum? Leistungsfähigkeit, Durchblutung und Reaktionsvermögen werden verbessert, Stoffwechsel, vegetatives Nervensystem und Hormonsystem aktiviert. Bewegung macht gelassener und belastbarer, auch emotional.
Was? Zur Bewegungstherapie gehören vor allem Ausgleichssportarten wie Radfahren, Wandern, Walken, Joggen, Tai-Chi und Yoga, Gymnastik – aber ohne Leistungsdruck. Bevorzugt an der frischen Luft. Ebenso wirkt passive Bewegung, etwa durch Massagen.
Beispiel: Bewegung in den Alltag einbauen. Erst in dem Stockwerk den Aufzug nehmen, in dem man außer Puste ist. Gymnastik statt Kaffeepause. Nachrichten schauen und dabei auf dem Heimtrainer strampeln.
Ernährung
Warum? Ein leistungsfähiger Körper sowie geistige Fitness brauchen nahrhafte und leicht verdauliche Kost.
Was? Ausgewogene Mischkost, abwechslungsreiche Gerichte und Essen in kleinen Portionen saisonales, Frisches, Vollwertiges, Milchprodukte, Vitamine, Kräuter. Und Freude am Essen, Ruhe und Zeit.
Beispiel: Müsliriegel. Vollkornmehl und Haferflocken (je 150 g) mit Wasser (250 ml) und Öl (5 EL) vermischen. Gehackte Kerne, Nüsse, Trockenobst (gesamt ca. 400 g), etwas Salz und Honig dazugeben. Masse aufs Backblech streichen, 30 Minuten bei 180 Grad backen, noch warm in Riegel schneiden.
Lebensordnung
Warum? Der Weg zu einer ausgewogenen Lebensgestaltung ist für jeden anders. Zentral ist die Einheit von Körper, Seele und Geist. Dazu gehört, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.
Was? Grundlage sind Gesundheitsorientierung, Stressreduktion, Achtung des Biorhythmus, sinnvolle Freizeitgestaltung und soziale Kontakte. Rituale, Aufgaben und Netzwerke helfen. Ein gesundes Selbstbewusstsein und eine positive Perspektive machen es leichter.
Beispiel: Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation. Atem- und Entspannungsübungen. Neinsagen, bewusste Momente für sich, Zeitmanagement, Freizeit in der Natur, Glückstagebuch, Genießen.
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