Antibiotika bei Sommergrippe?
Der Hals kratzt und die Nase läuft – auch bei 30 Grad machen Erkältungsviren keinen Urlaub. Um sich vor der Sommergrippe zu schützen, gelten die gleichen Hygiene-Maßnahmen wie bei winterlichen Temperaturen. Um die Erkältung wieder loszuwerden, helfen bewährte Methoden. Der Griff zu Antibiotika ist dabei weniger sinnvoll. Warum, erklärt uns Anke Sayatz, Pharmazeutin bei der mkk
Warum helfen Antibiotika nicht gegen Erkältungen?
Erkältungskrankheiten wie auch die Grippe sind Virusinfektionen. Gegen Viren sind Antibiotika machtlos. Das liegt daran, dass Antibiotika in den Stoffwechsel der Bakterien eingreifen. Viren hingegen haben gar keinen eigenen Stoffwechsel. Sie bieten den Antibiotika deshalb praktisch keinen Angriffspunkt. Kommt es allerdings im Laufe einer Erkältungskrankheit zu einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien, kann es nötig werden, dass der Arzt ein Antibiotikum verschreibt. Mediziner nennen das Superinfektion. Typische Beispiele hierfür sind der eitrige Schnupfen, die Nasennebenhöhlen-Vereiterung nach einem Schnupfen oder Halsschmerzen mit hohem Fieber und eitrigem Auswurf. Sind Bakterien beteiligt, handelt es sich meist um Streptokokken, die schwere Folgeschäden verursachen können, zum Beispiel am Herzen oder den Nieren.Wie sollten Antibiotika richtig eingenommen werden?
Ein Antibiotikum sollte immer genau so lange genommen werden, wie der Arzt es verschrieben hat. Auch die Zeitintervalle über den Tag hinweg müssen strikt eingehalten werden, damit das Level der Wirkstoffe im Körper nicht absinkt. Notfalls muss sich der Betroffene auch in der Nacht den Wecker stellen. Antibiotika sollten mit Wasser eingenommen werden, denn Milch oder andere Getränke könnten die Wirkung beeinflussen. Wer zusätzlich andere Medikamente einnimmt, sollte beim Arzt oder Apotheker wegen möglicher Wechselwirkungen nachfragen. Angebrochene Packungen sollten nicht im Haushalt aufbewahrt werden, damit auf gar keinen Fall irgendwelche Rest-Antibiotika eigenmächtig eingenommen werden können.Vitamine für Ihr E-Mail-Postfach
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