Fiese Blutsauger

Sobald die Temperaturen wieder steigen, fängt es draußen an zu summen und zu brummen. Bienen, Wespen oder Mücken sind zwar lästig, doch in der Regel harmlos. Richtig gemein dagegen sind Zecken. Die Blutsauger produzieren zwar kein Gift, sie können jedoch Viren und Bakterien übertragen, die Krankheiten verursachen.

Sie sind klein, haben acht Beine und ernähren sich von Blut: Zecken. Schon bei Temperaturen zwischen acht und zehn Grad Celsius warten sie auf Grashalmen oder im Unterholz auf einen Wirt, der sie im Vorbeigehen abstreift und mitnimmt. Wer von einer Zecke gestochen wird, sollte das Tier so schnell wie möglich entfernen.

Zecken richtig entfernen

  • Je früher die Zecke entdeckt wird, desto besser.

  • Zum Entfernen der Zecke eignet sich ein spitzes Werkzeug, wie eine Zeckenzange oder eine Pinzette. Damit packt man das Tier knapp über der Einstichstelle und zieht es nach hinten heraus.

  • Anschließend sollte die Einstichstelle gereinigt und desinfiziert werden.

  • Auf keinen Fall darf die Zecke gequetscht werden, da sie im Todeskampf ihren Darminhalt, dem Sitz der Borrelien-Erreger, in die Haut entleert.

  • Alte Hausmittel, wie Öl oder Klebstoff auf die Zecke träufeln, dürfen nicht verwendet werden.

  • Auch die früher verbreitete Drehbewegung ist nicht zu empfehlen, weil dabei der Kopf der Zecke in der Haut hängen bleiben kann.

  • Wenn Sie unsicher sein sollten, suchen Sie einen Arzt auf, der die Zecke fachmännisch entfernen kann.

Wann zum Arzt?

Wenn sich der Stich entzündet oder um die Einstichstelle sich ein roter, scharf umrandeter Fleck bildet, dann ist es höchste Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Ebenso, wenn sie grippeähnliche Symptome haben.

Gefährliche Krankheitsüberträger

Zecken sind deshalb so tückisch, weil sie über ihren Speichel Krankheiten übertragen können. Dazu gehören die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Hirnhautentzündung.

Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Durchschnittlich jede fünfte Zecke hat die Erreger in sich. Die Erkrankung verläuft in drei Stadien und führt zu Veränderungen der Haut, Entzündungen an den Gelenken sowie Beeinträchtigungen des Nervensystems. Als Hinweis auf Borreliose gilt eine sich ausbreitende Rötung um die Einstichstelle (Wanderröte). Gegen Borreliose gibt es keine Vorbeugung, behandelt wird mit Antibiotika.

Die FSME ist eine Erkrankung, die die Hirnhaut, das Hirngewebe, die Nervenwurzel oder das Rückenmark betreffen kann. Sie zeigt sich zwischen drei und acht Tagen nach dem Zeckenstich durch Kopf- und Gliederschmerzen. Auch Fieberschübe sind möglich. Gehäuft treten Zecken, die mit dem FSME-Virus infiziert sind, in Teilen Bayerns, Baden- Württembergs und vereinzelt in Hessen, Rheinland- Pfalz und Thüringen auf. Darüber hinaus sind in 2022 neu hinzugekommen die Landkreise Görlitz, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße sowie die Stadtkreise Solingen und Chemnitz.

Impfen in Risikogebieten

Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen, die sich länger in den Risikogebieten aufhalten, sich impfen zu lassen. Die mkk übernimmt in diesen Fällen die Kosten der Impfung. Ob eine Zeckenimpfung sinnvoll ist, kann am besten der Hausarzt entscheiden.
Mutter sprüht ihre Tochter mit Zeckenschutz ein

Was tun bei Zeckenbiss oder Mückenstich? Erste Hilfe Tipps

Lästige Insektenstiche gehören zum Sommer wie Erdbeereis und Plansch-Vergnügen. Für die meisten Menschen sind Stiche zwar unangenehm, aber harmlos. Ärztlicher Rat ist gefragt für Allergiker und wenn Insekten gefährliche Krankheiten übertragen. Wir geben Tipps, was im Notfall zu tun ist, und erklären, welche Hausmittel gegen Brennen und Jucken helfen.

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