Innere Ruhe finden mit Nähen und Stricken
In einer Zeit, in der jeder überall erreichbar sein muss – im Job genauso wie für Freunde und die Familie –, sehnen sich immer mehr Menschen nach Ruhe und Ausgleich. Gestresste finden beim Selbermachen eine entspannende Tätigkeit, weil sie sich dabei nur auf eine einzige Sache konzentrieren müssen. Die Menschen finden innere Ruhe. Dazu trägt vor allem eine klare Anleitung bei – egal ob Malen oder Stricken, alles hat einen Anfang und ein Ende. Während der Arbeiten sehen Kreative genau, wie viel sie geschafft haben und wo sie stehen.
Forscher der Harvard Medical School haben nun sogar herausgefunden, dass vor allem das monotone rhythmische Klackern von Stricknadeln erholsam sein kann und sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Wer strickt, baut Stress ab und beugt Bluthochdruck vor. Außerdem fördert es die Vernetzung neuronaler Zellen im Gehirn.
Mehr als ein Trend
Kein Wunder, dass der Markt für Garn, Wolle und Stoffe laut dem Verband "Initiative Handarbeit" um fünf bis zehn Prozent jährlich wächst. Hinzu kommen neue Produkte wie etwa Ausmal-Bücher für Erwachsene. Auch gibt es mittlerweile Gruppen jeden Alters, die sich zum Zeichnen, Nähen und Stricken treffen. Es gibt Cafés, in denen sich Menschen versammeln, um etwas zu reparieren. Sie alle genießen die Gemeinschaft, in der jeder ähnliche Interessen hat. Gleichzeitig tun sie dabei etwas für ihr Gewissen: Sie wehren sich gegen den Konsumzwang der heutigen Gesellschaft, produzieren etwas Nachhaltiges und schaffen etwas Sinnvolles für sich selbst und andere.
Nähen, Häkeln und Stricken
Malen und Basteln
Nicht nur Kinder haben beim Malen und Basteln Spaß, sondern auch Erwachsene. Sie bleiben damit fit im Kopf, wie medizinische Tests beweisen. In der Neurologie wird häufig eine Art der Kunst-Therapie angewandt, bei der Patienten durch Malen ihre inneren und äußeren Befindlichkeiten ausdrücken und ihre sinnliche Wahrnehmung verbessern können. Auch geht es um die Entwicklung neuer Fähigkeiten und Handlungsspielräume.
Reparieren
Ist es nicht immer wieder ärgerlich, wenn ein altes Radio den Geist aufgibt, ein Toaster nicht mehr toastet oder der Lieblingsstuhl ein Bein verliert? Doch es gibt Hilfe: In fast jeder deutschen Stadt gibt es sogenannte Repair Cafés. Hier treffen sich Jung und Alt, um Dinge zu reparieren, die sonst auf dem Müll landen würden. Gerade das schafft das Gefühl der Zufriedenheit - wenn lieb gewonnene Gegenstände nicht weggeschmissen werden müssen. Der Zulauf in den Repair Cafés ist groß. Die Zahl der Lokale hat sich vergangenes Jahr auf 700 verdoppelt. Dadurch konnte die Menge an Abfall um 200.000 Kilo reduziert werden.
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