Fahrrad-Check für Anfänger: Was du wissen musst
Der Frühling ruft und mit ihm die schöne Natur. Viele schnappen sich jetzt die Fahrräder und entdecken ihre Umgebung wieder ganz neu. Bevor der Spaß so richtig losgehen kann, lohnt es sich, den Drahtesel einer Inspektion zu unterziehen. Hier einige Tipps für die richtige Wartung und Pflege.
- Putzen
Zunächst wird das Fahrrad gründlich gereinigt, um eventuelle Schäden unter der Staub- und Schmutzschicht zu erkennen. Lauwarmes Spüli-Wasser und ein Lappen reichen für die Grundreinigung. An schwer zugänglichen Stellen hilft eine alte Zahnbürste. Rahmen, Felgen und Lenker nachtrocknen. Der Hochdruckreiniger an der Tankstelle ist verlockend, aber kein echtes Hilfsmittel. Der hohe Druck könnte Wasser und Schmutz in die Radlager pressen.
- Die Reifen
Abgefahrene, rissige Mäntel und Schläuche lieber gleich austauschen. Ansonsten reicht es, die Reifen aufzupumpen. Der richtige Reifendruck steht seitlich auf dem Radmantel, in der Regel sind es zwischen 3,5 und 4,5 Bar. Nach dem Aufpumpen prüfen, ob der Reifen rundläuft. Eiert er leicht, kann ein falsch sitzender Mantel der Grund sein. Bei einer deutlich erkennbaren Acht muss das Rad in die Reparatur zum Fachmann.
- Die Kette
Sie wird stark beansprucht. Eine ausgeleierte Kette sollte ersetzt werden, lockere oder defekte Kettenglieder können die Zahnräder beschädigen. Sitzt die Kette straff, wird sie zunächst mit Kettenreinigungsmittel besprüht. Dieses kurz einwirken lassen und die Kette anschließend langsam mehrere Runden durch einen alten Lappen ziehen. Kettenöl vorsichtig Glied für Glied von der Innenseite der Kette auftragen und aufpassen, dass kein Öl an Felgen und Bremsbeläge gelangt.
- Bremsen
Lässt sich der Bremshebel leicht bis zum Lenker durchdrücken, ist das Spiel zu groß – der Bremszug muss nachgezogen werden. Unbedingt die Bremsklötze kontrollieren: Sind die Querrillen an der Innenseite der Klötze nicht mehr zu erkennen, sind neue fällig. Noch intakte Bremsklötze lassen sich mit Schmirgelpapier vom Bremsstaub befreien. Bei der Reparatur von Hydraulik- oder
Scheibenbremsen sollte ein Fachmann ran.
- Schrauben
Sitzen alle Schrauben fest – vor allem an Lenker, Sattel und Rahmen? Kleiner Tipp: Lockere Schrauben verraten sich durch Klappern, wenn man das Rad kurz anhebt und wieder auf die Reifen fallen lässt.
- Licht
Die Fahrradbeleuchtung sollte auf jeden Fall funktionieren. Also die komplette Lichtanlage checken: Sitzt der Dynamo richtig, sind alle Kabel verbunden, sind die Kontakte alle in Ordnung? Haben die Akkus von Vorder- und Rücklicht genügend Power? Übrigens: Zur Beleuchtung gehören auch Reflektoren. Vorgeschrieben sind ein großer weißer vorn, gelbe an den Pedalen und seitliche an den Speichen oder Reflektorstreifen auf dem Radmantel. Ein zusätzlicher großer roter Reflektor am Gepäckträger ist empfehlenswert.
- Den Helm nicht vergessen
Vier von fünf Kopfverletzungen ließen sich bei Fahrradunfällen vermeiden, sagt die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Der Fahrradverband ADFC empfiehlt, Helme alle drei bis fünf Jahre auszutauschen, da das UV-Licht das Material porös mache. Ist der Helm bei einem Sturz hart aufgeschlagen, sollte ein neuer her. Bei einem Aufprall können kleine Risse entstehen, die die Schutzwirkung des Helms mindern.
Tipps für den Helmkauf
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Allroundhelme eignen sich für Stadtfahrten und gelegentliche Radtouren, robuste Exemplare sind fürs Mountainbiken geeignet.
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Rennradfahrer mögen leichte und gut belüftete Helme.
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Wichtig: Der Helm muss gut sitzen. Um die richtige Größe zu ermitteln, den Kopfumfang mit einem Maßband zwei Zentimeter über den Augen und oberhalb der Ohren messen. Der Kopfumfang dient als Richtwert für die Helmgrößen von S bis XL.
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Einen Helm kauft man am besten im stationären Handel, dort kann man verschiedene Modelle anprobieren.
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Der Helm passt perfekt, wenn er vorn zwei Zentimeter über der Nasenwurzel abschließt, bei offenem Kinnriemen fest am Kopf sitzt und keine Druckstellen verursacht.
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