Auf den Zahn gefühlt
Mit gesunden Zähnen ist gut lachen. Denn das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch wichtig für die Gesundheit des ganzen Körpers. Damit die Zähne möglichst lange gesund bleiben, müssen sie tagtäglich gut gepflegt werden.
Der Mensch hat in der Regel 32 Zähne, die wichtige Aufgaben erfüllen. Sie helfen uns beispielsweise beim Sprechen, ohne Zähne können wir viele Laute nicht richtig artikulieren. Und sie zerkleinern unsere Nahrung: "Die Verdauung beginnt bereits im Mund", erklärt Christina Tietz, beratende Zahnärztin bei der mkk. Ein funktionierendes Gebiss ist Voraussetzung, dass Magen und Darm ungehindert verdauen können. Doch Zähne sind empfindlich und gleichzeitig stark beansprucht. Deshalb haben sie nur ein begrenztes Haltbarkeitsdatum, das sich aber durch gute Zahn- und Mundpflege deutlich verlängern lässt. Das bedeutet: die Zähne regelmäßig putzen, die Zahnzwischenräume reinigen, in regelmäßigen Abständen den Zahnarzt aufsuchen und sich gesund ernähren. "Wie lange Zähne halten und gesund bleiben, liegt in der Hand des Einzelnen", so Tietz.
Zucker und Zahnbürste
Zähne benötigen ballaststoffreiche, mineralhaltige und bissfeste Nahrung. Das hilft, die Kieferknochen, das Zahnfleisch und die Zähne selbst zu stärken. Zucker und Weißmehl hingegen bieten zum Beispiel Karies-Bakterien einen idealen Nährboden. Deshalb rät Christina Tietz, Süßes am besten im Anschluss nach der Mahlzeit zu konsumieren und danach die Zähne zu putzen. Im Notfall geht mittags auch einmal ein Zahnpflegekaugummi. Nichts ist hingegen so schädlich, wie den ganzen Tag zu naschen oder süße Getränke als Durstlöscher zu verwenden.
Zähneputzen - gewusst wie
Wie Erwachsene auch sollten Kinder morgens, abends und nach dem Mittagessen die Zähne putzen. Aber Vorsicht: Nach dem Genuss von säurehaltigen Nahrungsmitteln oder Getränken wie Orangensaft sollte man mit dem Putzen warten, bis sich der ph-Wert in der Mundhöhle wieder neutralisiert hat. Der Zahnschmelz reagiert sehr empfindlich auf zu heftiges Putzen, wenn er durch säurehaltige Nahrung angeraut ist. Die Zahnbürste entfernt dann nicht nur Beläge, sondern auch Kalzium und Phosphor, wesentliche Bestandteile der Schutzschicht um unsere Zähne.
Was beim Putzen oft vernachlässigt wird, sind die Zahnzwischenräume, in denen sich ungestört Speisereste ansammeln können. Christina Tietz rät deshalb täglich Zahnseide zu benutzen. "Das erfordert allerdings Geschick", weiß die Ärztin. Viele Leute drücken mit der Seide so fest auf das Zahnfleisch zwischen den Zähnen, das es zu bluten beginnt. Wer mit Zahnseide nicht richtig umzugehen weiß, sollte sich vom Zahnarzt beraten lassen.
Zähne sind pflegebedürftig
Es sind gerade die Zahnzwischenräume, in denen sich Karies besonders gut einnisten kann. Karies ist eine bakterielle Infektionskrankheit, von der fast keiner verschont bleibt. Sie ist zusammen mit Parodontitis der häufigste Grund für den Verlust von Zähnen. Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene Entzündung, die zur Zerstörung des Zahnbetts führen und zudem den gesamten Organismus in Mitleidenschaft ziehen kann. Parodontitis ist nicht heilbar, der Prozess kann nur verlangsamt werden. Karies lässt sich hingegen durch eine gute Mundpflege in den Griff bekommen, bestätigt Christina Tietz.
Zahnvorsorge beginnt beim Essen
Für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch gehört unbedingt eine ausgewogene Ernährung auf den Speisenplan. Sowohl der Teelöffel Zucker im Kaffee, als auch die der versteckte Süßmacher in Limonaden, Fertiggerichten, Senf, Ketchup, Konserven, Fruchtjoghurts und Müslimischungen geben der Karies Nahrung. Selbst Obst enthält große Mengen an Fruchtzucker, der ähnlich schädlich auf die Zähne wirkt wie Industriezucker.
Der zahngesunde Snack
Faserreiche und ballaststoffhaltige Lebensmittel, wie Vollkornbrot und Gemüse, sind dagegen "kauaktiv": Sie reinigen die Zähne mechanisch, indem sie die Speichelbildung fördern. Speichel neutralisiert die zahnschädigenden Säuren im Mund und trägt dazu bei, dass der Zahnschmelz durch den Einbau von Mineralien, die sich im Speichel befinden, wieder gefestigt wird (Remineralisation).
Fluor, das den Zahnschmelz härtet, sollte sowohl in der Zahnpasta enthalten sein als auch auf den Tisch kommen, etwa in Form von Seefisch, Schwarztee oder fluoridiertem Speisesalz.
Tipp: Nicht nur, dass Äpfel sehr gesund sind, ihre Fruchtsäuren und Ballaststoffe haben obendrein einen reinigenden Effekt für die Zähne. Deshalb empfehlen Experten, die runden Früchte als Zahnreinigung für zwischendurch zu verwenden. Die Wirkung ist ähnlich der eines Kaugummis. Aber Vorsicht: Alle säurehaltigen Lebensmittel erzeugen einen sauren pH-Wert im Mund. Zähneputzen ist dann kontraproduktiv, weil es den Zahnschmelz angreift. Besser ist es, zu warten und den Mund mit Wasser auszuspülen.