Ist kalt duschen gesund? Das sind die Vor- und Nachteile
Kaltes Duschen klingt zunächst eher abschreckend. Doch es bringt diverse gesundheitliche Vorteile mit sich. Erfahre jetzt, welche Pluspunkte wirklich belegt sind und für wen es eher ungeeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Stärkt kaltes Duschen Herz und Kreislauf?
- Kann kaltes Duschen das Immunsystem verbessern?
- Verbrennt kaltes Duschen Kalorien?
- Hat kalt duschen auch Einfluss auf die Psyche?
- Hilft kaltes Duschen bei Muskelkater?
- Wie gewöhnt man sich am besten an die Kälte?
- Warm-kalt-Dusche: Warum der Wechsel besonders effektiv ist
- Für wen ist kaltes Duschen nicht geeignet?
- Fazit: Kaltes Duschen für Energie für Körper und Geist
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zum kalten Duschen
Stärkt kaltes Duschen Herz und Kreislauf?
Wenn du morgens unter die Dusche steigst und das Wasser kalt aus der Brause strömt, reagiert dein Herz sofort: Es pumpt schneller, die Blutgefäße ziehen sich zusammen und die Durchblutung wird angekurbelt.
Langfristig trainiert das Duschen mit kaltem Wasser dein Herz-Kreislauf-System ähnlich wie ein moderates Ausdauertraining. Studien zeigen, dass es den Blutdruck und die Gefäßgesundheit positiv beeinflussen kann.
Kann kaltes Duschen das Immunsystem verbessern?
Ebenso kann kaltes Duschen das Immunsystem stärken. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen das. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Menschen, die regelmäßig kalt duschen, weniger Erkältungen haben und schneller wieder gesund werden. Aber woran liegt das?
Das Duschen mit kaltem Wasser trägt dazu bei, dass dein Körper effizienter auf Stress und Krankheitserreger reagiert. Studien zeigen, dass dabei bestimmte Abwehrzellen wie Lymphozyten und Monozyten vermehrt gebildet oder aktiviert werden. Diese Zellen sind wichtig, um Krankheitserreger wie Viren und Bakterien schneller zu erkennen und zu bekämpfen. Es handelt sich also um eine Art „Trainingseffekt“ für das Immunsystem.
Verbrennt kaltes Duschen Kalorien?
Bei der Energieverbrennung verhält es sich ähnlich. Kälte signalisiert deinem Körper: „Jetzt muss geheizt werden!“. Also schmeißt dein Körper sozusagen die Heizung an, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Beim Heizen verbrennt er Energie in Form von Kalorien. Das ist kein Ersatz für Sport und eine gesunde Ernährung, aber ein kleiner zusätzlicher Impuls für den Stoffwechsel.
Kalt duschen: Vorteile und Wirkungen
| Bereich | Wirkung | Beschreibung |
|---|---|---|
| Herz & Kreislauf | Stärkung und bessere Durchblutung | Kaltes Wasser trainiert Gefäße und Herz ähnlich wie leichtes Ausdauertraining. |
| Immunsystem | Mehr Abwehrzellen, weniger Erkältungen | Regelmäßige Kältereize fördern Lymphozytenbildung und stärken die Abwehr. |
| Stoffwechsel | Leichte Kalorienverbrennung | Der Körper erzeugt Wärme und verbraucht dabei Energie. |
| Psyche | Bessere Stimmung, mehr Wachheit | Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Endorphinen. |
| Muskulatur | Schnellere Regeneration | Kälte lindert Entzündungen und Muskelkater. |
| Haut | Straff, frisch und rosig | Kaltes Wasser verfeinert Poren, regt Durchblutung an und reduziert Schwellungen. |
Kalt duschen: Vorteile und Wirkungen
Hat kalt duschen auch Einfluss auf die Psyche?
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Stimmungsaufhellend durch Hormone
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Zu den Kalt-duschen-Vorteilen gehört, dass es das sympathische Nervensystem aktiviert. Dabei werden Adrenalin, Noradrenalin und Endorphine ausgeschüttet – das sind Wachmacher- und Glückshormone. Viele Menschen berichten danach von einem klaren, wachen und positiven Gefühl, ähnlich wie nach Sport.
Lies mehr darüber in unseren Artikeln “Wie wird man glücklich?” oder “Wie Sport und Glück zusammenhängen”.
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Wirkung gegen depressive Verstimmungen
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Erste Studien zeigen, dass regelmäßiges kaltes Duschen depressive Symptome mildern kann. Der plötzliche Kältereiz wirkt wie ein kleiner Stressimpuls, der die Ausschüttung stimmungsregulierender Neurotransmitter anregt.
Erfahre mehr über Depressionen, die Formen von Depressionen und was du gegen Depressionen tun kannst.
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Training für mentale Stärke
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Kälte konfrontiert dich mit einer unangenehmen Situation. Wenn du lernst, ruhig zu atmen und sie auszuhalten, trainierst du deine Stressresistenz und Selbstkontrolle. Das stärkt langfristig auch dein psychisches Wohlbefinden.
Erfahre mehr über Stressbewältigung oder schau dir unsere Entspannungsübungen bei Stress an.
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Bessere Wachheit und Konzentration
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Durch die gesteigerte Durchblutung und die Hormonausschüttung fühlst du dich nach dem Duschen oft energiegeladen und fokussiert.
Hilft kaltes Duschen bei Muskelkater?
Kaltes Duschen ist nicht nur ein Wachmacher für Körper und Geist, sondern kann auch deiner Haut richtig guttun. Anders als heißes Wasser, das die Haut austrocknet und die Schutzbarriere angreifen kann, wirkt kaltes Wasser erfrischend, straffend und belebt die Hautzellen. Die kosmetischen Effekte lassen sich in mehrere Bereiche unterteilen:
Porenverfeinerung
Kaltes Wasser zieht die Poren zusammen und reduziert deren Sichtbarkeit. Große Poren wirken nach einer kalten Dusche feiner und gepflegter. Außerdem wird Schmutz und überschüssiges Fett von der Haut weniger stark aufgenommen, was Pickel und Hautunreinheiten vorbeugen kann.
Förderung der Durchblutung
Kaltes Wasser regt die Durchblutung an. Die Haut wird besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, wodurch sie frischer und rosiger aussieht.
Straffung und Elastizität
Die wiederholte Kälteeinwirkung kann die Elastizität der Haut fördern, da die Kälte die Hautzellen stimuliert und den Stoffwechsel der Epidermis leicht ankurbelt. Das führt langfristig zu einer strafferen, gesünderen Haut.
Reduzierung von Schwellungen
Kaltes Wasser wirkt abschwellend, ähnlich wie beim klassischen Eispack. Besonders morgens nach einer unruhigen Nacht oder bei Augenringen kann eine kalte Dusche die Haut erfrischen und Schwellungen sichtbar reduzieren.
Wie gewöhnt man sich am besten an die Kälte?
Kaum jemand wird von einem Tag auf den anderen von der heißen Dusche auf die kalte umsteigen können. Körper und Geist brauchen Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Die folgenden Tipps können helfen.
- Langsam starten: Beginne mit lauwarmem Wasser, senke die Temperatur schrittweise.
- Kurze Intervalle: Erst 15 bis 30 Sekunden kalt, später 2 bis 3 Minuten.
- Bewusst atmen: Tiefes Atmen hilft, den Kälteschock zu kontrollieren.
- Regelmäßigkeit: Tägliche Wiederholung bringt die besten Effekte.
Warm-kalt-Dusche: Warum der Wechsel besonders effektiv ist
Wer sich schwer mit der Umstellung auf kaltes Wasser beim Duschen tut, dem sei gesagt: Auch die sogenannte Warm-kalt-Dusche (Wechseldusche) bringt viele Vorteile. Sie vereint sogar die Pluspunkte beider Wassertemperaturen.
Kreislauf und Durchblutung
Der Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser regt die Blutgefäße an: Wärme erweitert sie, Kälte verengt sie. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und der Kreislauf aktiviert – ideal am Morgen oder nach dem Sport.
Immunsystem
Regelmäßige Kältereize können die Abwehrkräfte stärken. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig kalt duschen, seltener an Erkältungen leiden.
Regeneration und Muskelentspannung
Nach dem Sport hilft die Wechseldusche, Muskelkater zu vermeiden und Entzündungen zu reduzieren. Die Wärme entspannt, die Kälte lindert Schwellungen.
Haut und Haare
Kaltes Wasser schließt die Poren und kann die Haut straffer wirken lassen. Auch Haare glänzen oft mehr, wenn sie am Ende mit kaltem Wasser abgespült werden.
Wachheit und Stimmung
Der Kältereiz schüttet Adrenalin und Endorphine aus – man fühlt sich wacher, frischer und oft auch besser gelaunt.
Für wen ist kaltes Duschen nicht geeignet?
Kaltes Duschen hat zwar gesundheitliche Vorteile. Doch Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen sollten vorsichtig sein. Der plötzliche Kälteschock kann das Herz stark belasten und im schlimmsten Fall zu Kreislaufproblemen führen.
Auch Menschen mit Erkältungen oder akuten Infektionen sollten auf sehr kaltes Wasser verzichten, da der Körper bereits unter Stress steht und die Kälte den Organismus zusätzlich belasten könnte. Schwangere Frauen und ältere Menschen sollten ebenfalls behutsam starten und im Zweifel ärztlichen Rat einholen.
| Kategorie | Empfehlung | Hinweise |
|---|---|---|
| Einstieg | Mit lauwarmem Wasser starten, Temperatur schrittweise senken | Der Körper braucht Zeit, um sich an Kälte zu gewöhnen. |
| Dauer | 15–30 Sekunden für Anfänger, später bis 3 Minuten | Regelmäßigkeit ist wichtiger als Dauer. |
| Atmung | Ruhig und tief atmen | Verhindert Schockreaktionen und hilft beim Entspannen. |
| Nicht geeignet für | Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, akute Infekte | Im Zweifel ärztlichen Rat einholen. |
| Alternative | Warm-kalt-Dusche (Wechseldusche) | Schonendere Methode mit ähnlichen Effekten. |
Kaltes Duschen – Tipps & Vorsichtshinweise
Fazit: Kaltes Duschen für Energie für Körper und Geist
Kaltes Duschen kann Herz und Kreislauf stärken, das Immunsystem anregen und die mentale Gesundheit fördern. Es unterstützt die Muskelregeneration und sorgt für frische, straffe Haut. Allerdings solltest du langsam starten und bei gesundheitlichen Einschränkungen vorsichtig sein. Wer regelmäßig kalt duscht, kann sich wacher, energiegeladener und widerstandsfähiger fühlen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum kalten Duschen
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Wie kalt sollte das Wasser sein?
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Es muss nicht eiskalt sein. Ziel ist ein deutlicher Temperaturunterschied zum normalen Duschen, etwa kühl bis kalt. Starte lieber langsam und senke die Temperatur schrittweise.
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Wie lange sollte man kalt duschen?
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Für Einsteiger reichen 15 bis 30 Sekunden. Mit der Zeit kannst du die Dauer auf 2 bis 3 Minuten steigern, je nach Wohlbefinden.
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Wie oft sollte man kalt duschen?
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Regelmäßigkeit zählt: Täglich ist ideal, aber schon 2 bis 3 Mal pro Woche können einen positiven Effekt haben.
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Ist kaltes Duschen gefährlich?
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Für gesunde Menschen ist es in der Regel unproblematisch. Personen mit Herz- oder Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck oder akuten Infekten sollten vorsichtig sein und im Zweifel ärztlichen Rat einholen.
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Wann ist der beste Zeitpunkt für eine kalte Dusche?
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Morgens belebt sie und weckt den Körper. Nach dem Sport unterstützt sie die Regeneration. Auch zwischendurch kann sie helfen, die Konzentration zu steigern und Stress abzubauen.