Kaiserschnitt oder normale Geburt: Was ist besser?

Normale Geburt oder Kaiserschnitt: Die Entscheidung über die richtige Geburtsmethode ist sehr persönlich. Hier erfährst du, was die Unterschiede sind, welche Vor- und Nachteile beide Wege mit sich bringen und wie du eine gute Entscheidung für dich und dein Kind triffst.

Zwei Wege ins Leben

Wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, ist das ein einzigartiger Moment. Für viele frisch gebackene Eltern ist es einer der emotionalsten im Leben.

Doch schon während der Schwangerschaft stehen werdende Eltern vor bedeutenden Fragen. Zum Beispiel gilt es zu entscheiden, ob die werdende Mutter ihr Kind auf natürlichem Wege durch den Geburtskanal oder per Kaiserschnitt zur Welt bringen soll.

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Kaiserschnitt oder natürliche Geburt?

Beide Wege, sowohl eine vaginale Entbindung als auch ein Kaiserschnitt, haben ihre Vorzüge und Herausforderungen. Keine Entscheidung ist grundsätzlich falsch oder richtig. Wichtig ist, dass du dich als werdende Mutter mit der Methode wohlfühlst und sie zu deiner gesundheitlichen Situation passt.

Welche Art der Geburt die richtige für dich ist, solltest du im Austausch mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen entscheiden.

Natürliche Geburt: Ein Weg mit vielen Vorteilen

Die vaginale Geburt ist der natürliche Weg, ein Kind zu gebären. Sie verläuft auf ganz individuelle Weise und kann – trotz Schmerzen und Anstrengung – auch ein kraftvolles, bestärkendes Erlebnis sein.

Diese Vorteile hat eine natürliche Geburt

  • Schnellere Regeneration: Ohne operative Wunden erholt sich der Körper oft rascher.
  • Früher Hautkontakt: Direkte Berührungen fördern die emotionale Verbindung zwischen dir und deinem Kind.
  • Bakterien für das Immunsystem: Beim Durchtritt durch den Geburtskanal nimmt das Baby wichtige Bakterien auf, die seine Darmflora und Abwehrkräfte stärken können.
  • Natürlich ausgeschüttete Hormone: Die Geburt setzt Hormone wie Oxytocin frei, die nicht nur die Wehen fördern, sondern auch Nähe und Geborgenheit begünstigen.
  • Gestaltungsspielraum: Wenn du dich für eine natürliche Geburt entscheidest, kannst du viele Aspekte der Geburt aktiv mitgestalten. Etwa den Geburtsort (Krankenhaus, Geburtshaus oder Hausgeburt), die Geburtsposition (Liegen, Sitzen, Hocken, Vierfüßlerstand oder in der Gebärwanne) oder begleitende Maßnahmen wie Musik, Düfte und mehr.
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Nachteile einer natürlichen Geburt

So kraftvoll und bestärkend eine natürliche Geburt auch sein kann, sie ist körperlich und emotional herausfordernd. Es ist wichtig, dass du auch mögliche Belastungen kennst, um dich gut vorbereitet zu fühlen: 

Unvorhersehbarkeit

Der Geburtsverlauf lässt sich nicht planen. Bei manchen Frauen dauern die Wehen nur 8 bis 12 Stunden, bei anderen können es 24 Stunden sein. Auch ihre Intensität und mögliche Komplikationen können von Frau zu Frau stark variieren. 

Geburtsverletzungen

Besonders beim ersten Kind kann es zu Dammrissen oder -schnitten, Scheidenverletzungen und Belastungen des Beckenbodens kommen. Diese können sich auch langfristig, etwa in Form von Inkontinenz, auf das Leben der Frau auswirken. Auch Nervenschäden (zum Beispiel des Ischias oder des Plexus) kommen vor, wenn auch sehr selten. 

Starke Schmerzen

Eine normale Geburt gehört zu den anstrengendsten und schmerzhaftesten Erfahrungen im Leben vieler Frauen. Ohne emotionale Unterstützung und Mittel zur Schmerzlinderung, zum Beispiel eine Periduralanästhesie (PDA), ist sie oftmals nicht zu ertragen. Bei der PDA handelt es sich um eine Methode zur Schmerzbetäubung, um Wehenschmerzen zu lindern.

Emotionale Überforderung

Manche Geburten dauern sehr lang oder sind traumatisch. Das kann körperliche und seelische Folgen haben, etwa in Form von Erschöpfung oder einem Geburtstrauma. In solchen Fällen kann psychologische Unterstützung hilfreich sein. 

Schäden beim Kind durch Sauerstoffmangel

Wenn ein Baby während der Geburt zu wenig Sauerstoff erhält, kann es zu bleibenden Schäden kommen. In einer Klinik wird jedoch engmaschig überwacht, wie es deinem Kind geht, sodass es nur selten zu einem Notfall kommt.

Kaiserschnitt: Geplanter Eingriff mit medizinischer Sicherheit

Der Kaiserschnitt (auch Sectio Caesarea genannt) ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem das Baby durch einen Schnitt in Bauch und Gebärmutter geboren wird.

In Deutschland kommt etwa jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt – und die Tendenz steigt.

Welche Gründe sprechen für einen Kaiserschnitt?

Dass der Kaiserschnitt immer beliebter wird, liegt unter anderem an den folgenden Gründen:

  • Anders als eine normale Entbindung ist der Kaiserschnitt planbar. Man fährt zu einem vorab vereinbarten Termin ins Krankenhaus, um das Kind zur Welt zu bringen.
  • Der Geburtsprozess geht deutlich schneller, denn bei einem Kaiserschnitt kommt es in der Regel nicht zu Wehen. Für die Schwangere hat das den Vorteil, dass sie nicht stundenlang die Wehenschmerzen ertragen muss.
  • Manche Frauen sorgen sich auch um ihr Aussehen nach einer Geburt. Sie hoffen, dass der Kaiserschnitt weniger Auswirkungen auf ihr Erscheinungsbild hat als eine normale Geburt.

Es gibt jedoch auch medizinische Gründe für einen Kaiserschnitt:

  • Risikogeburten wie Beckenendlage (das Baby liegt mit dem Po nach unten), Mehrlingsschwangerschaften mit ungünstiger Lage oder Voroperationen an der Gebärmutter, die eine natürlich Geburt erschweren würden
  • Plazenta-Probleme (zum Beispiel Plazenta praevia, wobei sich die Plazenta vor den Muttermund legt)
  • Geburtsstillstand oder kritische Herztöne des Kindes während der natürlichen Geburt
  • Infektionen wie HIV oder Hepatitis B/C, bei denen eine Ansteckung vermieden werden soll

Herausforderungen und Risiken beim Kaiserschnitt

  • Die Mutter muss nach der Geburt länger im Krankenhaus bleiben (etwa 3 bis 6 Tage statt 2 bis 3 Tage)
  • Das Risiko für Infektionen, Wundheilungsstörungen und Thrombosen gilt als höher als bei der vaginalen Geburt.
  • Durch die Narkose und den Schnitt kann das Bonding mit dem Baby erschwert werden. Viele Kliniken bieten inzwischen jedoch spezielle Bonding-Tücher oder -Tops, um das Problem zu lösen.
  • Eine weitere Schwangerschaft kann ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bergen. Dazu zählen Verwachsungen, Komplikationen mit der Plazenta und ein Riss der Gebärmutter.

Unterstützung von der mkk

Die mkk – meine krankenkasse unterstützt werdende Eltern mit vielen Leistungen über den gesetzlichen Rahmen hinaus. Sei es die erweiterte Schwangerschaftsvorsorge, der Geburtsvorbereitungskurs, die 24/7-Hebammenrufbereitschaft oder 190 € Babybonus, wenn ihr in der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr alle Vorsorgeuntersuchungen und vorgesehenen Impfungen in Anspruch nehmt.

Was ist besser – Kaiserschnitt oder normale Geburt?

Die Frage „Was ist besser – Kaiserschnitt oder normale Geburt?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Am besten ist, was zu deiner gesundheitlichen Situation und deinen Wünschen passt.

Die folgenden Tipps können dich dabei unterstützen, den für dich passenden Weg zu finden.

  • Informiere dich frühzeitig, etwa in Geburtsvorbereitungskursen oder Fachliteratur.
  • Führe ehrliche Gespräche mit deiner Hebamme oder deinem Geburtsteam.
  • Kläre ab, welche Möglichkeiten deine Klinik oder dein Geburtshaus bieten.
  • Denke darüber nach, welche Rolle deine Partnerin oder dein Partner spielen kann.
  • Sprich auch über Sorgen, Ängste oder frühere Erfahrungen – vielleicht mit einer Psychologin oder einer Doula.

Eine gute Geburtsbegleitung bestärkt dich in deinem Weg, ganz gleich, welcher es ist.

Sonderfall Frühchen: Kaiserschnitt oder normale Geburt?

Ob ein Frühchen per Kaiserschnitt oder auf natürlichem Weg zur Welt kommt, hängt stark vom Gesundheitszustand von Mutter und Kind ab. Bei sehr frühen Geburten oder Komplikationen wie einem vorzeitigen Blasensprung, Infektionen oder schlechter Versorgung des Babys wird häufig ein Kaiserschnitt empfohlen.

In stabilen Fällen und bei einem ausreichend entwickelten Frühgeborenen kann aber auch eine vaginale Geburt möglich sein. Die Entscheidung trifft das medizinische Team individuell – immer mit Blick auf das geringste Risiko für das Frühchen.

Die Infografik zeigt, wann ein Kaiserschnitt und wann eine natürlich Geburt infrage kommt.

Fazit: Es gibt keinen falschen Weg

Die Geburt deines Kindes ist ein ganz persönlicher Meilenstein. Ob natürlich oder per Kaiserschnitt: Es geht dabei vor allem um Sicherheit, Gesundheit und ein gutes Gefühl.

Indem du die oben genannten Vor- und Nachteile abwägst, erhältst du einen ersten Ansatzpunkt für deine Entscheidung. Wichtig ist jedoch, dass du dich mit deiner Hebamme oder medizinischem Fachpersonal abstimmst. Auch viele Krankenhäuser und Geburtskliniken bieten Beratungsstunden.

FAQ: Häufige Fragen zur Geburt

Was ist schlimmer – Kaiserschnitt oder normale Geburt?

Diese Frage stellen sich viele werdende Eltern – doch eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Beide Geburtsmethoden haben Vor- und Nachteile. Was als „schlimmer“ empfunden wird, ist sehr individuell.

Eine normale (vaginale) Geburt ist anstrengend und schmerzhaft. Oftmals kommt es auch zu Verletzungen der Scheide. Die meisten Frauen erholen sich jedoch gut von den Strapazen.

Ein Kaiserschnitt ist ein operativer Eingriff. Er kann geplant oder im Notfall durchgeführt werden – etwa bei medizinischer Notwendigkeit. Bis sich die Gebärende davon erholt hat, dauert es meist länger als bei einer normalen Geburt. Außerdem besteht ein höheres Risiko für Wundheilungsstörungen und Thrombosen.

Was „schlimmer“ ist, hängt also stark von der individuellen gesundheitlichen Situation, den persönlichen Ängsten und Erwartungen ab. Entscheidend ist, dass du gut informiert bist und eine Geburt wählst, bei der du dich sicher fühlst.

Wie schmerzhaft ist eine natürliche Geburt?

Der Schmerz bei einer natürlichen Geburt ist schwer zu beschreiben. Er steigert sich während des Geburtsprozesses, der bei einer Erstgeburt meist 8 bis 16 Stunden dauert. Viele Gebärende ertragen ihn nur, indem sie bestimmte Techniken anwenden, die man bei der Geburtsvorbereitung lernt. Zusätzlich kann die Periduralanästhesie (PDA) angewendet werden. Dabei handelt es sich um eine Methode zur Schmerzbetäubung, um Wehenschmerzen zu lindern.

Muss ich Angst vor einem Kaiserschnitt haben?

Ein Kaiserschnitt ist ein Routineeingriff, wird aber mit Sorgfalt vorbereitet. Viele Frauen erleben ihn als ruhig und professionell. Du solltest dich vorher gut informieren und dein Team nach allen Schritten fragen.

Kann ich nach einem Kaiserschnitt normal entbinden?

Ja, das ist möglich. Viele Frauen bringen nach einem Kaiserschnitt ihr zweites Kind auf natürlichem Weg zur Welt. Voraussetzungen dafür sind unter anderem eine stabile Narbe und ein komplikationsloser Verlauf.

Was ist mit Bonding nach einem Kaiserschnitt?

Auch beim Kaiserschnitt ist früher Hautkontakt möglich. Sprich dein Team darauf an. Viele Kliniken bieten Bonding direkt im OP oder kurz danach an.

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