25.05.2023 Vorsorge und Prävention

Zecken

Noch immer lassen sich zu wenige Menschen gegen die von Zecken übertragene Krankheit FSME impfen. Dabei steigt die Infektionszahl. In schweren Fällen kann die FSME mit einer Meningoenzephalitis (Hirnhautentzündung) verlaufen.

Steigende FSME-Erkrankungen

FSME-Erkrankungen steigen in den letzten Jahren an, dies bestätigen auch bundesweite Zahlen der Krankenkasse mkk: Von 2019 (108 Erkrankungen) bis zum Jahr 2022 (132 Erkrankungen) nahmen die FSME-Diagnosen um fast ein Viertel zu. Trotz steigender Infektionen sind die bundesweiten Impfzahlen jedoch laut mkk auf niedrigem Niveau. Durchschnittlich lassen sich jährlich etwa 3-4 % der mkk Versicherten bundesweit gegen FSME impfen. Nur in Brandenburg konnte die Krankenkasse eine deutliche Steigerung der Impfzahlen von über 50% erkennen. Waren es im Jahr 2020 noch 2.438 Impfungen, stieg die Zahl zwei Jahre später auf 3.692 Impfungen.

Risikogebiete auf niedrigem Impfniveau

Auffällig ist, dass in Bundesländern mit erhöhtem Infektionsrisiko wie Bayern und Baden-Württemberg, aber auch Hessen, Thüringen und Sachsen die Impfzahlen rückläufig sind. Die Versichertendaten der mkk zeigen: Die größten Rückgänge verzeichnet Baden-Württemberg. Hier haben sich von 2020 (2.437 Impfungen) auf 2022 (1.193 Impfungen) die FSME-Impfungen mehr als halbiert. Ebenso in Bayern sanken in diesen Jahren die Impfungen um über 50 % von 3.412 auf 1.625 Impfungen.

"Dass die Impfquoten insbesondere in den Risikogebieten auf so niedrigem Niveau sind, sehen wir kritisch. Viele FSME-Fälle wären mit einer Impfung eigentlich vermeidbar. In den letzten Jahren kommen immer mehr FSME-Risikogebiete auch im Norden Deutschlands hinzu. Das zeigt, dass die Vorsorge in ganz Deutschland immer relevanter wird. Daher ist es wichtig, mehr Information und Aufklärung über die Impfung und das Erkrankungsrisiko zu bieten", stellt Jens Hermes, Impfexperte und Referent Leistungen im Geschäftsbereich Consulting und Prävention der mkk, fest.

Impfschutz übernimmt mkk

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Bewohnern von FSME-Risikogebieten wie auch beruflich gefährdeten Personenkreisen aus Forst oder Landwirtschaft empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert Koch-Instituts (RKI) eine FSME-Impfung, die qua Stiko-Empfehlung von den Krankenkassen übernommen wird. "Wir übernehmen darüber hinaus alle ärztlich empfohlenen Impfungen, auch für Bewohner außerhalb der Risikogebiete, für die es noch keine Stiko-Empfehlung gibt. Denn auch ein Urlaubsaufenthalt oder andere Gründe können das Risiko einer Erkrankung durch einen Zeckenbiss erhöhen", erläutert Hermes. Die Kosten der Impfung werden nach Einreichung der Rechnung, z.B. über die App sofort und in voller Höhe von der BKK·VBU erstattet, so Hermes. Für einen vollständigen Impfschutz sind drei Termine nötig.

Klimawandel begünstigt Zecken

Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren (FSME) werden vor allem durch Zecken übertragen, die sich bevorzugt in Wäldern, hohem Gras und Gebüsch aufhalten. Meist kommt es ab dem Frühsommer in den warmen Monaten zu Erkrankungen. Durch den Klimawandel sind Zecken fast ganzjährig deutschlandweit aktiv. Die warmen Winter scheinen das Überleben der Nymphen, die hauptsächlich für die FSME-Übertragung beim Menschen verantwortlich sind, zu begünstigen.

Mehr Informationen zu Zecken und der FSME-Impfung

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